Packer Straße wird rückgebaut

Bei einem Verkehrsgipfel am Freitag in der Landesregierung ist vereinbart worden, dass die Packer Straße (B70) zwischen Poggersdorf und Völkermarkt West von vier auf zwei Spuren rückgebaut wird, um den Lkw-Mautfluchtverkehr einzudämmen. Geplant ist auch ein Lkw-Fahrverbot.

600 Lkws fahren täglich auf dem zwölf Kilometer langen Abschnitt zwischen Poggersdorf und Völkermarkt West, sowohl tagsüber als auch nachts. Die Anrainer der Ortschaften Dolina, Kreuzergegend, Kleinvenedig, Greuth und Wabelsdorf klagen über Lärm und auch darüber, dass ihre Kinder kaum die Straße überqueren gehen können, um zur Bushaltestelle zu kommen. Dies wurde den Verantwortlichen beim Treffen in der Regierung nochmals klargemacht.

„Lösung im Interesse der Anrainer“

Die jetzige Lösung sei im Interesse der Anrainer, hieß es in einer Aussendung des Landes. Bei dem Gespräch in der Regierung waren auch Vertreter der Bürgerinitiative B70 und politische Vertreter der Gemeinden Völkermarkt, Poggersdorf und Grafenstein mit dabei. Laut Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) stehe für ihn der Schutz der Anrainer im Vordergrund. Durch den Rückbau soll der Lkw-Verkehr, der die Anrainer belastet, eingeschränkt werden. Außerdem wird ein Radweg gebaut. Die genauen Kosten für Rückbau und Radweg müssen erst erhoben werden, dürften aber rund vier Millionen Euro betragen.

Als nächster Schritt wurde von den Fachexperten des Landes, der Bürgerinitiative und der Gemeindevertretern ein Termin vereinbart, bei dem Details besprochen werden sollen. Mit einem ehestmöglichen Baubeginn von beiden Seiten sollte unmittelbar auch eine Verkehrsberuhigung einhergehen. Sollten die laufenden Verkehrszählungen eine übermäßige Belastung der Bevölkerung bestätigen, werde im Einvernehmen mit der Bezirkshauptmannschaft bis zum Beginn des Rückbaus wieder ein Fahrverbot erlassen, so FPÖ-Obmann Christian Ragger, in der Regierung zuständig für juristische Angelegenheiten.

Erneutes Lkw-Fahrverbot in Planung

Die Anrainervertreter zeigten sich nicht euphorisch, sie seien aber zufrieden, so Sprecher Roman Steinwender: „Wir fühlen uns noch nicht bestätigt, das ist erst dann der Fall, wenn ein Lkw-Fahrverbot in Kraft tritt.“ Zehn Jahre lang galt auf der Packer Straße ein Lkw-Fahrverbot, im Sommer 2014 wurde dieses aufgehoben.

Vor dem Fahrverbot soll es eine Verkehrszählung geben, danach könnte das Lkw-Fahrverbot in Kraft treten. Laut Landesregierung soll das in den nächsten vier bis sechs Wochen geschehen. Zumindest während des Rückbaus von vier auf zwei Spuren wird es ein temporäres Fahrverbot für Lastwägen geben.

Frächter wollen Mautkosten sparen

Entscheidungsgrundlage für die Aufhebung des Lkw-Fahrverbotes durch das Land im letzten Jahr war ein Gutachten, das laut den Bürgerinitiativen schwere Mängel aufwies. Sie zählten weit mehr Lkws, als bei offiziellen Zählungen ermittelt wurden, demnach rund 1.200 Lkws pro Tag. Grund für den starken Verkehr sind die Mautkosten, die sich viele Frächter sparen wollen.

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