Autohaus Teissl wird freie Fachwerkstätte
Alle Pkw- und Nutzfahrzeug-Werkstätten werden weiter betrieben und stehen Kunden als freie Fach-Werkstätten zur Verfügung. Aus heutiger Sicht verbleiben damit von den einst 160 Mitarbeitern etwa 40 Mechaniker und 24 Lehrlinge bei Teissl, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung des Unternehmen. Firmenchef Helmut Teissl begründete den Schritt mit dem Kundenzuspruch, den man seit der Kündigung des Vertrags durch Mercedes Benz erfahren habe: „Unsere Werkstätten waren auch in den Monaten ohne Mercedes-Verträge immer gut ausgelastet. Diese Entscheidung ist mir umso leichter gefallen, als ich von unseren Werkstättenleitern und Top-Mechanikern die Zusage erhalten habe, auch weiterhin für Teissl tätig zu sein.“
Mercedes warnt Kunden
Am Donnerstag meldete sich auch Mercedes zu Wort und warnte die Kunden vor etwaigen Nachteilen, so Bernhard Bauer: „Es ist so, dass jede freie Werksttatt Service und Reparaturen machen kann. Garantien, die wir als Hersteller dem Kunden zusätzlich geben, wie Durchrostungsgarantie auf 30 Jahre oder Mobilitätsgarantie, die verliert der Kunde, wenn er zu einer freien Werkstatt geht.“
Teissl: „Kunde hat keine Nachteile“
Dem widerspricht Helmut Teissl, denn man stelle den Kunden ein Fahrzeug zur Verfügung - die Mobilitätsgarantie. Zur Garantie gegen Durchrostung sagte Teissl, sie bestehen auf dem Papier. Er habe in seiner langjährigen Tätigkeit keinen einzigen Fall gehabt: „Wer bitte behält ein Auto 30 Jahre?“ Er wisse aber, dass Merecedes nicht erfreut über den Weiterbetrieb sei und den Eindruck erwecken wolle, Teissl sei für Servicearbeiten nicht mehr zuständig: „Das stimmt aber nicht, weil wir weiterhin für alle Mercedes-Kunden mit einem auf Mercedes geschulten Personal und nach Werksrichtlinien arbeiten können. Diese Servicearbeiten sind garantieerhaltend.“ Er garantiere, dass der Kunde keinen Nachteil habe, wenn er das Service bei Teissl mache, so der Firmenchef. Eine Gegenverrechnung für Garantiearbeiten schließt Mercedes aus, man wolle in Kürze den neuen Vertragspartner in Kärnten vorstellen.
Der deutsche Autohersteller Mercedes Benz hatte den Vertrag mit seinem Kärntner Vertriebspartner nach Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung gekündigt. Bei einem guten Angebot eines Investors sei Teissl aber bereit, Gespräche zu führen, ein Verkauf sei nicht ausgeschlossen.