Mehr Plätze für minderjährige Asylwerber

Für minderjährige, unbegleitete Asylwerber sollen die bisher 30 Plätze im Heim in Görtschach auf 50 ausgebaut werden. Laut Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) werde mit Caritas und Diakonie verhandelt.

Die Asylproblematik wird das zentrale Thema der außerordentlichen Landeshauptleutekonferenz am Mittwoch sein, zu der Landeshauptmann Erwin Pröll nach Wien ins Palais Niederösterreich einlud. Wie Kaiser am Dienstag im Anschluss an die Regierungssitzung mitteilte, habe er in seiner Information des Regierungskollegiums auch die Unterstützung für die Forderung erneuert, die Verfahren für jene Asylwerber zu beschleunigen, die aus sicheren Drittländern kommen.

Landesjugendheim Görtschach

ORF

Das ehemalige Landesjugendheim in Görtschach bei Ferlach

Raschere Abwicklung gefordert

Man brauche eine raschere Abwicklung, damit die Plätze für Flüchtlinge, etwa aus Syrien, bereitstehen, die verfolgt werden und um ihr Leben fürchten müssen. Die Rechtssicherheit müsse dabei aber jedenfalls gewahrt bleiben. Kaiser sagte auch, dass die Flüchtlingszahlen weiter ansteigen. Ein besonderes Augenmerk müsse den rund 700 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Österreich gelten. Ihnen sollte man sich verstärkt annehmen, appellierte Kaiser. Er wolle daher die 30 Plätze im Heim in Görtschach auf 50 aufstocken und mit Diakonie und vor allem mit der Caritas über weitere 50 Plätze für diese Flüchtlingsgruppe verhandeln. Hier sei besonders dringlicher humanitärer Handlungsbedarf gegeben.

Bürgermeister sieht kein Problem

Vor drei Jahren zogen hier die ersten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge ein. Heute wohnen dort 30 Kinder, die vor allem aus Afghanistan stammen. Die Betreuung laufe problemlos ab, hieß es vom Ferlacher SPÖ-Bürgermeister Ingo Appe. Viele Bürger seien vom Verhalten der Sechs- bis 15-Jährigen positiv überrascht worden. Anfangs war auch hier die Skepsis innerhalb der Bevölkerung groß. Weitere 20 Kinder unterzubringen und damit auf 50 Plätze aufzustocken, wäre laut Appe kein Problem, einzig die Schulfrage müsse gelöst werden. Weitere 50 Plätze sollen Caritas und Diakonie bereitstellen.

Auch sei eine europäische Lösung der Flüchtlingsfrage notwendig, betonte Kaiser. Derzeit gebe es in Österreich 33.600 Asylsuchende. Kärnten liege mit seiner Quote zwischen 92 und 96 Prozent, die sich mit jedem Zuwachs ebenfalls verändert. Ohne die Flüchtlinge aus Drittländern würde Kärnten die Quote erfüllen, so Kaiser. Insgesamt brauche es auch mehr Personal zur Abwicklung der Asylansuchen.

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