Pro und Contra: Handymasten-Strahlung

Umweltmediziner warnen einmal mehr vor gravierenden Gesundheitsschäden durch Mobilfunkmasten bis hin zu Krebs. Das Forum Mobilkommunikation hat am Mittwoch anhand von Messungen versucht, das Gegenteil zu beweisen.

Fast jeder benützt ein Handy - da ist es nicht verwunderlich, dass Mobilfunkmasten auch mitten in Wohngebieten stehen. In Österreich misst keine Behörde die Strahlung von Handymasten, sondern die Betreiber selbst. Es gibt keine gesetzlichen Grenzwerte. Das ist für Umweltmediziner Dieter Michael Schmidt unverständlich. „Es gab eine Studie an sieben Universitäten in Europa, was wir genauer wissen sind Veränderungen des Zellkerns, der DNA-Struktur, der Zellwand, Radikalbildungen und Störungen im Zellwand-Haushalt.“

Forum Mobilkommunikation: Panikmache

Das Forum Mobilkommunikation spricht von Panikmache, durch die Menschen erkranken würden. Die Techniker messen in der Nähe eines Handymasts in Pörtschach am Wörthersee. Gregor Wagner, vom Forum Mobilkommunikation: „Wir wollen hier ganz einfach nur zeigen, wieviel Strahlung hier gemessen werden kann. Selbst in der Nähe einer Station sieht man, der Wert ist im Millionstel-Bereich von dem, wo die WHO sagt: Hier ist der Grenzwert“.

Studien: Sechsfach erhöhte Tumorhäufigkeit

Studien aus Südamerika würden aufzeigen, dass Tumore in der Nähe von Handymasten sechsmal häufiger auftreten, sagte Mediziner Schmidt: „Vor allem Gehirntumore“. Das Forum Mobilkommunikation hält dagegen, dass Masten gar nicht mit einer hohen Leistung betrieben werden können. Techniker Johann Killian: "Die Krux beim Mobilfunk ist, dass der kleine Sender Handy zurücksenden muss. Mit viel Leistung an der Sendeanlage haben wir nichts gewonnen. Wir müssen ein flächendeckendes Netz erzeugen, somit sind wir meilenweit von einer Gesundheitsgefährdung entfernt.“ Eines steht aber auch fest: Erst Langzeitstudien werden zeigen, ob Mobilfunkstrahlen gefährlich sind oder nicht.

Keine Grenzwerte der WHO

In einer Reaktion der Plattform Mobilfunk-Initiativen wurde darauf hingewiesen, dass die Weltgesundheits-Organisation (WHO) keinerlei Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung (Radio-Frequency Electromagnetic Fields) festgelegt habe, wie von Gregor Wagner im ORF-Interview gesagt wurde. Auf der Homepage der WHO wird für 2016 eine diesbezügliche Studie angekündigt.