Frau nach Schlangenbiss stabil

Nach dem Klapperschlangenbiss in Patergassen befindet sich die Patientin in stabilem Zustand. Laut ihrem Lebensgefährten, dem Besitzer des Reptilienzoos, soll die Bisswunde nicht lebensgefährlich gewesen sein. Es sei auch kein Anti-Serum verabreicht worden.

Peter Zürcher, der Besitzer des Reptilienzoos Nockalm, war in einem Nebenraum, als seine Lebensgefährtin von einer von fünf Texas-Klapperschlangen, die sich in einem Terrarium befanden, gebissen wurde: „Sie schrie, dass sie gebissen wurde. Sie war wohl etwas unvorsichtig und hat beim Füttern bzw. bei einer anschließenden Kontrolle die Schlagdistanz der Schlange unterschritten.“

Das Schlangenbiss-Opfer sagte am Dienstagabend gegenüber dem ORF Kärnten, dass die Schlange plötzlich 1,20 Meter aus dem Terrarrium „geschossen“ sei und sie gebissen habe.

Hand nach Schlangenbiss

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Hand nach Schlangenbiss

Allergische Reaktion nach Biss

Sie sei bei vollem Bewusstsein gewesen, habe allerdings eine allergische Reaktion gezeigt.

Peter Zürcher: „Ich habe gesehen, dass der Biss nicht so schlimm sein kann bzgl. der Giftmenge. Es breitet sich im Gewebe relativ langsam aus. Anhand der Art, wie die Schwellung fortschreitet, kann man das einigermaßen abschätzen“, so Zürcher.

Frau Schlangenbiss Bernadette Zürcher

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Zürcher: Anti-Serum war nicht nötig

Ein Anti-Serum sei nicht notwendig gewesen und auch in der Folge nicht verabreicht worden, so Zürcher. Zudem hätte er ein entsprechendes Gegengift sehr wohl selbst zuhause gehabt.

„Ich habe hier vor Ort entschieden, dass keine Serum-Therapie gemacht wird, weil ich darin keine Notwendigkeit gesehen habe. Das hat sich mittlerweile auch bestätigt“, so der Reptilienzoo-Besitzer. Es sei zwar von den Ärzten versucht worden, eine Therapie mit Serum durchzuführen, die Patientin habe dies auch abgelehnt. Seine Frau befinde sich in einem relativ guten Zustand, bestätigte Zürcher. Am Dienstagnachmittag werde sie auf die Normalstation verlegt.

Reptilienzoo Nockalm

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Reptilienzoo Nockalm von außen

„Unachtsamkeit und Routine - Feinde der Sicherheit“

Zürcher widerspricht anderen Experten, laut denen nur ein Anti-Serum bei einem giftigen Schlangenbiss helfen könne. Er selbst, aber auch seine Lebensgefährtin seien schon mehrmals gebissen worden: „Wenn sie das Pech haben, von einer hochgiftigen Klapperschlange in ein größeres Blutgefäß gebissen zu werden, brauchen Sie eh kein Serum mehr. Da kommt jedes Serum zu spät. Es passiert halt ab und zu - menschliches Versagen, Unachtsamkeit, Routine - die Feinde der Sicherheit.“

Bei einem tödlichen Unfall vor vier Jahren, bei dem sein Freund starb, habe die giftige Klapperschlange in ein größeres Blutgefäß gebissen. Der Mann habe trotz Gegengift keine Chance gehabt, sagt der Zoobesitzer.

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