Jobs: Oft keine passenden Bewerber

36.000 Kärntner sind auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Unternehmer klagen, dass sie keine passenden Mitarbeiter finden, Nachfrage und Angebot passen oft nicht zueinander. Das Arbeitsmarktservice setzt daher stärker auf Aus- und Weiterbildung.

70.000 Mal waren Kärnterinnen und Kärntner im letzten Jahr von Jobverlust und Arbeitslosigkeit betroffen. Ein Großteil von ihnen wird an neue Stellen vermittelt, sagte Franz Zewell, Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice: „Die Chancen sind durchaus gegeben. Den größten Anteil an offenen Stellen hat der Tourismus mit einem Viertel, außerdem der Metall- und Elektrobereich. Die offenen Stellen gehen weg wie die warmen Semmeln. 15 bis 20 Tage bleibt eine Stelle offen, die Arbeitslosen bleiben aber bis zu 100 Tage bei uns.“

Betriebe oft mit speziellen Anforderungen

Innerhalb von drei Wochen werden die meisten Stellen besetzt, sagt Zewell. Aber nicht immer werde gleich die passende Fachkraft gefunden.

Gleichzeitig suchen die Betriebe speziell ausgebildete Mitarbeiter, wie Christoph Kulterer, Sägewerksbetreiber in Sachsenburg und Präsident der Industriellenvereinigung: „Wir haben spezielle Anforderungen, zum Beispiel bei der Logistik. Es gibt viele Fahrer, aber im Sägewerk braucht man auch Logistik mit einer speziellen Ausbildung. Man kann die Stellen nicht 1:1 in der Industrie vergleichen.“

Gemeinsame Ausbildung möglich

Über einen Fachkräftemangel will AMS-Chef Zewell aber nicht sprechen. Das AMS setze einen Großteils seines Budgets für die Aus- und Weiterbildung von Arbeitssuchenden ein, zunehmend gemeinsam mit Unternehmen in Form von Stiftungen, so Zewell. Wenn man keine passenden Fachkräfte für das Unternehmen habe, könne das Unternehmen mit dem AMS zusammen jemanden ausbilden. Die Kosten für den Arbeiter betragen dann so viel wie für einen Lehrling.

Am schwersten haben es derzeit Bauarbeiter, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. 1.200 Stellen seien in dieser Branche in Kärnten verloren gegangen. Neue Jobs seien hingegen im Tourismus und bei Personal-Dienstleistern entstanden - mehr dazu in Um 1,9 Prozent mehr Arbeitslose.