Jungärzte sollen mehr Gehalt bekommen

Am Rande der Landtagssitzung ist es am Donnerstag zu einem Gespräch zwischen Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Jungärzten der Kärntner Landesspitäler gekommen. Es wurden weitere Verhandlungen vereinbart, denn die Jungärzte wollen mehr Gehalt.

Eigentlich wollten die Jungmediziner die Landtagssitzung nur zum Protest gegen niedrige Gehälter nutzen. Weil aber Demonstrationen an Sitzungstagen verboten sind, versammelten sich rund 100 Jungärzte auf der Besuchergalerie. Der Landeshauptmann lud die Jung-Mediziner dann zu einem Gespräch, es gab vor laufender Kamera eine Annäherung. Die Verhandlungen sollen demnach auch das Ziel haben, das neue Gehaltsschema zugunsten der Jungärzte abzuändern. Die Obergrenze von 13,5 Millionen Euro solle im laufenden Jahr aber in jedem Fall eingehalten werden, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser gegenüber dem ORF.

Kaiser: „Diese 13,5 Millionen können quasi vorbegutachtet werden, wenn man es wünscht, und intern anders verteilt werden. Das wird dann auch zeigen, wie man aufeinander abgestimmt ist. Ich glaube, dass für die Zukunft nur eine gemeinsame Lösung eine positive sein kann. Zusätzlich kommen zwei weitere Millionen aus dem System im Jahr 2018 hinzu – die nächste Möglichkeit, nach zu justieren, wenn sich herausstellen sollte, dass sich das eine oder andere als nicht zielführend erwiesen hat.“

Jungärzte-Sprecher: Ein erster Schritt

Es sind in erster Linie die älteren Ärzte, deren Grundgehalt mit dem neuen Schema tatsächlich um die geforderten 30 Prozent erhöht wird. Unzufrieden sind die Jungärzte, deren Grundgehälter zum Teil nur um vier Prozent erhöht werden soll. Der Sprecher der Jungärzte, Christoph Arneitz, sieht im Gespräch zumindest einen ersten Schritt. „Der Herr Landeshauptmann hat angekündigt, dass er uns Jungärzte in die Verhandlungen einschließen und auf uns zugehen wird - aber es wird sich meines Erachtens auch finanziell etwas bewegen müssen. Man sollte sich zum Beispiel an Salzburg orientieren, dass das gleiche Volumen weitaus fairer verteilt hat. Das heißt, das was dem erfahrenen Facharzt zusteht, muss auch den Jungärzten zustehen.“

Sonderklasse: Auch Anteil für Jungärzte

Der Landeshauptmann will die Jungärzte auch dabei unterstützen, einen Anteil an den Sonderklassegebühren zu erhalten. Kaiser entschuldigte sich bei den Ärzten auch für den Kälbermarsch-Vergleich seines Klubobmannes, Herwig Seiser - mehr dazu in Ärzte-Streik in Klagenfurt. Auch KABEG-Vorstand Arnold Gabriel hatte den Ärzten zuletzt zugesichert, dass er sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen werde, um Verbesserungen für die Jungärzte zu ermöglichen - mehr dazu in Ärztegehälter: KABEG zum Einlenken bereit.