Kampls NS-Aussage: Ermittlungen laufen noch

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegen den Gurker Bürgermeister Siegfried Kampl sind noch nicht abgeschlossen. Es geht um seine Aussagen über den Nationalsozialismus. Kampl wurde aus der FPÖ ausgeschlossen, kandidiert aber am 1. März wieder.

Gegen Kampl wird wegen des Verdachts der nationalsozialistischen Wiederbetätigung ermittelt. Der 78-jährige hatte im September 2014 mit einem Sager für Aufsehen gesorgt - mehr dazu in NS-Sager: FPÖ schließt Kampl aus. Kampl hatte in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ (Onlineausgabe) gemeint: „Nur von dem, was sie gemacht haben, distanziere ich mich, nicht vom Nationalsozialismus. Das darf man nicht sagen, dass der zum Teil schlecht war.“ FPÖ-Bundesparteiobmann H.C. Strache sagte damals in einer Aussendung, „jemand, der mit dem Nationalsozialismus liebäugelt, hat in der FPÖ nichts verloren.“ Der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Christian Ragger habe dem Wunsch Straches entsprochen und Kampl wegen „Gefahr in Verzug“ aus der Kärntner FPÖ ausgeschlossen. „Derartige Aussagen sind untragbar“, so Ragger.

2005 Aussage über Wehrmachtsdeserteure

Bereits im April 2005 war Kampl mit einer Rede im Bundesrat mit Aussagen über Wehrmachtsdeserteure und Nazi-Verfolgungen nach 1945 aufgefallen. Er sagte damals, Desrteure seien „Kameradenmörder“ bezeichnet. Er distanzierte sich später und sagte er habe es „anders gemeint“. Als Folge verhinderte der Kärntner Landtag Kampls Bestellung als Bundesratspräsident.

Ende Jänner fixierte Kampl seine Kandidatur als Bürgermeister bei den Gemeinderatswahlen am 1. März. Laut Staatsanwaltschaft Klagenfurt dürften die Ermittlungen erst nach der Wahl abgeschlossen sein.

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