Kaponigsperre in Obervellach fertiggestellt
Insgesamt gibt es in Kärnten 1.300 Wildbäche. Die Hälfte davon, also 660, ist durch Schutzbauten gesichert.
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Der Kaponigbach ist einer der großen Wildbäche des Mölltales. Er fließt mitten durch die Ortschaft Obervellach und löste in den letzten hundert Jahren sechs Hochwasser aus. Das Haus von Berta und Anton Tenschert steht direkt daneben: „Die ganzen Häuser da oben befinden sich in der sogenannten Roten Zone. Damals [als ihr Haus erbaut wurde, Anm.] gab es das noch nicht. Unser Haus ist über hundert Jahre alt.“
Hundert Jahre altes Haus nun gesichert
Das Ehepaar Tenschert - beide sind 90 Jahre alt - musste bereits mehrere Hochwasser miterleben. 1958 riss das Hochwasser alle Brücken des Kaponigbaches weg. 1965 und 66 folgten die nächsten Hochwasser.
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Berta Tentschert: „Man kann sich das nicht vorstellen, was für eine Gewalt das Wasser hat. Die Brücken hat es weggerissen wie nichts. Ich bin sehr dankbar, dass die Staumauer errichtet wurde.“
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Ein Drittel der Fläche besser geschützt
Im Falle eines Hochwasser hält die Kaponigsperre 36.000 Kubikmeter Geröll und Holz zurück. Eine Geschiebemenge, die das Bachbett allein niemals aufnehmen könnte. Erwin Ferlan, Gebietsbauleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung: „Durch die Realisierung dieses Sperrbauwerkes konnten wir etwa ein Drittel der Fläche, die ursprünglich in der Roten Zone, der Gefahrenzone, lag, besser schützen. Man muss sich das so vorstellen: Sogenannte ‚Auflaufscheiben‘ können - in Verbindung mit dem Sperrenkörper selbst - die Bewegungsenergie umwandeln und einen Großteil des Geschiebe-Holz-Wasser-Gemisches zur Ablagerung bringen. Der Rest soll durch die vorhandenen Schlitze - möglichst schadensfrei - durch den Ortskern abfließen können.“
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Investition in Gemeindezukunft
Auch die bestehenden Schutzbauten im Oberlauf des Kaponigbaches wurden in den letzten 15 Jahren saniert, es wurden 250 kleine Sperren eingebaut. Zusammen mit der Kaponigsperre konnte die Rote Zone in Obervellach um zwei Hektar reduziert werden. Finanziert wurde das insgesamt etwa acht Millionen teure Projekt über den Möllschlüssel. Sicherungsmaßnahmen wurden zuletzt auch am Mühldorferbach und am Rückenbach in Kolbnitz durchgeführt.