Kärnten baut Kinderbetreuung aus

Kärnten setzt auf den Ausbau der Kinderbetreuung. Die Zahl der Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige soll in den nächsten drei Jahren deutlich erhöht werden. Das wäre auch eine Erleichterung für Arbeitssuchende, die kleine Kinder haben.

Unter den derzeit beim AMS gemeldeten 32.000 Kärntner Arbeitslosen sind auch viele Mütter und Väter. Sie haben kleine Kinder zu betreuen und können daher nicht jede Stelle annehmen. Mit einer gut organisierten Kinderbetreuung könnte diesen Menschen jedoch geholfen werden. Nicht zuletzt deshalb setzt Kärnten jetzt ebenso wie der Bund auf den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze. Das Angebot, vor allem für die ganz Kleinen, sei in Kärnten stark gestiegen. Das erklärte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP). Aktuell werden derzeit in Kärnten 19.573 Kinder im Vorschulalter betreut.

Besonders familienfreundlicher Kindergarten

Karmasin besuchte das Haus des Kindes in Klagenfurt, das im Rahmen der Ausbauoffensive von Bund und Land in die Qualität der Betreuung investierte und dafür von der Ministerin eine Auszeichnung erhielten. Der Kindergarten, in dem Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren betreut werden, gilt wegen seiner Öffnungszeiten von 47 Wochen im Jahr als besonders familienfreundlich. Man wolle laut Karmasin mehr Optionen, mehr Wahlmöglichkeit. Es gehe ja niemals darum, bei Null- bis Dreijährigen die Familie zu ersetzen, es sei eine Ergänzung zur Familie in ausreichender Qualität.

Kinderbetreuungskonto soll kommen

Karmasin skizzierte ihre weiteren Vorhaben für die kommenden Monate. So soll das geplante Kinderbetreuungskonto, das die Pauschalvarianten des Kindergeldes ersetzen soll, noch vor dem Sommer unter Dach und Fach sein. Das Konto soll für die Familien für verschiedene Zeiträume eingerichtet werden, die Dauer der Auszahlung kann man sich dann aussuchen. Die Gesamtsumme bleibt dabei gleich. Wie hoch diese sein wird, wollte Karmasin nicht verraten, meinte dann aber, es werde wohl der Durchschnitt aus den derzeitigen Pauschalvarianten sein.

Auf Kärnten entfallen von den 305 Millionen Euro, die der Bund im Zeitraum 2014 bis 2017 für den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen an die Länder zahlt, 18,13 Millionen, das Land steuert knapp acht Millionen an Kofinanzierung bei. Damit, so Kaiser, will man dem Barcelona-Ziel, für ein Drittel der Null-bis Dreijährigen Betreuungsplätze zu haben, näher kommen. „Derzeit liegen wir bei 20 Prozent.“