Annenheim: Erstmals zwei Faschingsprinzen
Schon Wochen vor der ersten Faschingssitzung machte rund um den Ossiacher See das Gerücht die Runde, dass im heurigen Fasching erstmals zwei Prinzen die Narren von Annenheim anführen werden. Seit wenigen Stunden ist es offiziell: Prinz Oliver I und Prinz Christian I von Annenheim zu Panoramawege sind Kärntens erstes schwules Prinzenpaar. Erst einmal gab es so etwas, damals in Wien. Oliver und Christian scherzen: „Es heißt ja Prinzenpaar, von Prinzessin ist da keine Rede.“
ORF
Die Besucher bei der Präsentation des Prinzenpaares im Gasthof Lindenhof am Freitagabend staunen nicht schlecht. Sie honorierten das Zeichen für Toleranz und Gleichbehandlung aber mit tosendem Applaus. Anders ist in Annenheim auch die Faschingsbühne: Mit nur sechs Quadratmetern ist sie die kleinste im ganzen Land. Auch der Faschingsgruß ist einzigartig: „A pro po“.
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iphonevideo: Redakteur Bernd Radler
Kein Werbegag der Gemeinde
Ein PR-Gag sei die Sache mit dem Prinzenpaar nicht, versicherte man dem ORF. Die 60 Sitzplätze pro Sitzung sind bereits ein Jahr im Voraus ausverkauft, sagte Peter Tarmann, der Narrenobmann. Man wollte einfach ein Zeichen der Toleranz setzen. Drei Sitzungen lang regieren die beiden Prinzen - privat hoffen sie auf lebenslanges Liebesglück.
Ein mutiger Schritt der beiden Prinzen auf die Faschingsbühne und ein sehr wichtiger Schritt für homosexuelle Menschen in Kärnten, sagt Silvia Stock aus Murau. Sie forschte an an der UNI Klagenfurt jahrelang an der Homosexualität. Es sei wichtig, dass die beiden auftreten, weil man für Toleranz werben könne und die Bevölkerung ein bisschen aufrütteln, so Stock.