HCB: Entwarnung für pflanzliche Produkte

700 Lebensmittelproben aus dem Görtschitztal sind auf HCB getestet und bereits ausgewertet worden. Pflanzliche Produkte können weitestgehend gegessen werden, die Warnung bei Milch, Ölen und Fleisch bleibt aber aufrecht. Hier gab es noch leicht erhöhte Werte.

Die Warnung vor Lebensmitteln aus dem Görtschitztal sei in Bezug auf Obst, Gemüse und Honig aufgehoben worden, erklärte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt. In Zukunft sei ein weiteres Monitoring für die Region geplant. Ausgenommen von der Freigabe für pflanzliche Produkte seien Kräuter, die nach wie vor eine Belastung mit dem Umweltgift HCB (Hexachlorbenzol) aufweisen. Günther Vogl von der Lebensmittelaufsicht sagte, bei den pflanzlichen Lebensmittel habe man in 94 Prozent der Proben kein HCB nachweisen können, in sechs Prozent nur Spuren.

Für Milch, Fleisch und Öl werde aber „keine abschließende Entwarnung“ gegeben, betonte Umwelthygieniker Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien. Mit den zuständigen Regierungsmitgliedern und Experten auf Bundes- und Landesebene wurde bei einem „HCB-Gipfel“ am Vormittag über eine „koordinierte Freigabe von Lebensmitteln aus dem Görtschitztal“ gesprochen.

„Gesetzliche Grenzwerte zu lax“

Hutter sagte, es sei wichtig, dass die Görtschitztaler jede weitere Aufnahme des Umweltgifts verhindern, auch wenn die Belastung des jeweiligen Lebensmittels unter dem gesetzlichen Grenzwert liege. Basierend auf den derzeit laufenden Blutuntersuchungen werde es eine „komplexe Analyse“ geben, um für die betroffene Bevölkerung speziell zugeschnittene Empfehlungen abgeben zu können. „Die gesetzlichen Grenzwerte sind uns zu lax“, sagte Hutter. 1.087 Lebensmittelproben wurden auf Spuren von Hexachlorbenzol (HBC) untersucht, zwei Drittel davon wurden bisher ausgewertet.

Fleisch: Bei 40 Prozent HCB nachweisbar

Bei Milchprodukten wurden in drei Prozent der stark erhöhte HBC-Werte festgestellt, bei 15 Prozent leicht erhöhte. In mehr als der Hälfte der Fälle war das Umweltgift nicht nachweisbar. Weiterhin entsorgt wird die Milch von fünf Betrieben. Durch den Futtermitteltausch, der derzeit läuft, sollten sich auch diese Werte verbessern. Bei Fleischprodukten gab es bei 40 Prozent der Proben einen nachweisbaren Wert, in einem Prozent erhöhte Werte. Unbelastet waren 60 Prozent.

Laut Agrarlandesrat Christian Benger (ÖVP) sei nur noch ein Milchbetrieb in der Region gesperrt. Dessen Milch werde entsorgt. Auch von vier weiteren Milchbetrieben im Görtschitztal, wo die Messwerte unter dem Grenzwert liegen, werde die Milch fachgerecht entsorgt: „Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, um dem Konsumenten Sicherheit zu geben“, erklärte Benger. Von den anderen rund 60 Betrieben werde die Milch wieder entsprechend abgeholt und zu den jeweiligen Molkereien geliefert, weil sie auf Grund der guten Messdaten von den Experten als unbedenklich eingestuft werden konnte.

Von den Ausschussmitgliedern wurde am Mittwoch in einer internen Sitzung beschlossen, dass der HCB-U-Ausschuss des Kärntner Landtages am 28. Jänner mit seiner ersten öffentlichen Sitzung startet - mehr dazu in U-Ausschuss zu HCB startet am 28. Jänner.

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