Baupläne regen Aichwaldsee-Anrainer auf

Bürger der Gemeinde Finkenstein haben die Initiative „Rettet den Aichwaldsee“ gegründet, sie befürchten eine Verbauung. Denn das Seebad wurde von einem Unternehmer auf 30 Jahre gepachtet. Er will Ferien-Chalets errichten, am See soll ein Ganzjahresbetrieb entstehen.

Der Aichwaldsee liegt nur wenige Kilometer vom Faaker See entfernt und gehört zu den letzten unverbauten Seen Kärntens. Wohl nicht mehr lange, sagen Vertreter der Bürgerinitiative „Rettet den Aichwaldsee“. Sie befürchten einen Ausbau des Strandbades und den Bau von bis zu 40 Ferienchalets. Für die Öffentlichkeit sei dann kein Platz mehr, sagte einer der Sprecher der Bürgerinitiative, Martin Schriebl-Rümmele, gegenüber dem ORF. "Allein die uns vorliegenden Pläne über die geplante Verbauung zeigen, dass vom Strandbad nicht mehr wahnsinnig viel übrigbleiben wird, wo dann auch die Öffentlichkeit noch rein kann. Daneben gibt es aber noch Grundstücke, die unseres Wissens auch zum Verkauf stehen. Da wurden - hören wir - im Gemeindevorstand Pläne über eine weitere Verbauung präsentiert.“

Mitbewerber um das Zehnfache überboten

Der Gemeinderat hat das Seebad an einen Unternehmer aus dem Rosental für die nächsten 30 Jahre verpachtet. Dieser bezahlt 30.000 Euro Pacht pro Jahr an die Gemeinde. Eine Summe, die die Bürgerinitiative skeptisch macht. Denn Mitbieter hätten lediglich 3.000 Euro Pacht geboten.

Der Bürgermeister von Finkenstein, Walter Harnisch (SPÖ), kann die Befürchtungen nicht ganz nachvollziehen. Nur der Pachtvertrag sei vom Gemeinderat beschlossen worden - mit der Option für den neuen Pächter, eine Sauna und maximal acht Chalets im ungenutzten Westteil des Strandbades zu errichten. Harnisch erhofft sich dadurch eine Belebung der Region: „Bisher gab es nur einige Wochen Betrieb. Mit einem Jahresgastronomiebetrieb gäbe es die Möglichkeit, es ganzjährig oder mehrere Monate im Jahr zu nutzen. Im Pachtvertrag wurde vereinbart, dass der Tarif an das Strandbad in Faak am See anzupassen ist, das ja im Gemeindeeigentum ist, um eben keine horrenden Preise zu verursachen.“

Bürgermeister: Keine Umwidmung für Grünland

Verbaut werden solle der See nicht, so der Bürgermeister. Die angrenzenden Grundstücke seien zudem Grünland und könnten nicht so einfach in Bauland umgewidmet werden. Die Vertreter der Bürgerinitiative sind dennoch skeptisch. Sie haben bisher - laut eigenen Angaben - knapp 1.000 Unterschriften gesammelt, um den Aichwaldsee in seiner jetzigen Form zu erhalten.