Freispruch in Misshandlungsprozess

Am Donnerstag ist ein 25-jähriger mutmaßlicher Gewalttäter vor Gericht gestanden: Er soll seine Partnerin über Monate schwer misshandelt haben. Er wurde freigesprochen, das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der 25 Jahre alte Villacher soll laut Anklage 2013 seine Lebensgefährtin, eine 33-jährige Bulgarin, über Monate mit brutaler Gewalt gequält haben. In der Anklage heißt es, der Mann habe versucht, totale Kontrolle über seine Partnerin auszuüben. Mehrmals pro Woche soll er die Frau geschlagen getreten, gewürgt und gebissen haben. Seine Lebensgefährtin erlitt mehrfach schwere Verletzungen und Brüche, die Frau musste operiert werden. Wegen der Behandlungen im Krankenhaus kam der Fall ins Rollen. Der Angeklagte weist die Anschuldigungen zurück, der Prozess wurde bereits zwei Mal vertagt.

Anklage: Bedroht und genötigt

Angeblich wollte der Villacher mit seinen Prügelattacken verhindern, dass ihn seine Lebensgefährtin verlässt. Laut Anklage soll er ihr auch gedroht haben, er werde bekannt machen, dass sie als Prostituierte arbeite. Mit diesen Drohungen und der Gewalt soll er die Frau dazu gebracht haben, dass sie ihm fast alle Einnahmen überließ. Angeklagt ist der Villacher wegen fortgesetzter Gewaltausübung, Zuhälterei und Nötigung. Der 25-Jährige könnte für sechs Monate bis fünf Jahre hinter Gitter kommen. Denn der Strafrahmen ist höher, wenn ein Täter - so die juristische Formulierung - eine umfassende Kontrolle des Verhaltens einer verletzten Person herstellt.

Ex-Freundin belastete Angeklagten schwer

Am Donnerstag sagte zum zweiten Mal die ehemalige Freundin des Angeklagten aus, der Angeklagte musste auf ihren Wunsch den Prozesssaal verlassen. Richter Dietmar Wassertheurer versuchte herauszufinden, ob der 25-Jährige tatsächlich versucht hatte, an Gelder seiner damaligen Partnerin zu kommen. Die Frau arbeitete im Jahr 2013 als Prostituierte in mehreren Nachtclubs in Kärnten. Das Geld, das sie dabei verdiente, musste sie immer wieder bei ihrem Freund abgeben - damit er sich ein Auto kaufen könne, so ihre Aussage. Er habe sie laut Anklage unter Druck gesetzt, ihr mehrfach gedroht, sie geprügelt und gewürgt. Der Angeklagte bekannte sich zu allen Vorwürfen nicht schuldig. Am Donnerstag folgte schließlich der Freispruch.

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