Wenn Heizen zum Luxus wird

Rund 100.000 Menschen gelten in Kärnten als armutsgefährdet. Besonders spürbar ist das im Winter, denn viele können es sich nicht einmal leisten, ihre Wohnungen warm zu halten. Es gibt um 20 Prozent mehr Ansuchen um Unterstützung, als im Vorjahr.

Wenn das Geld nicht reicht, wird in erster Linie beim Heizen gespart. In den vergangenen Wochen wandten sich viele Menschen, für die eine warme Wohnung Luxus ist, an die Volkshilfe, sagte Geschäftsführer Hermann Riepl: „Wenn man keinen Brennstoff hineinschüttet, erspart man sich das Geld. Bei der Nahrung wird es schwierig, beim Wohnen geht es gar nicht und auch nicht beim Strom, den man zum Kochen braucht. In den letzten fünf Jahren ist das Volumen der Ansuchen um 40 Prozent gestiegen.“

Arbeit schützt nicht vor Armut

Besonders armutsgefährdet seien Frauen mit Kindern, so Riepl. Aber auch ältere Menschen und nicht gut ausgebildete Jugendliche. Doch Arbeit schützt nicht immer vor Armut. Die Löhne reichen oft nicht aus, um die Grundbedürfnisse zu finanzieren. Mit ein Grund, warum die Armut in Kärnten zunimmt, sagt Riepl. Die Gründe liegen derzeit in der Arbeitslosigkeit und dass das Wohnen immer teurer werde, so Riepl. Die Wohn- und Energiekosten seien in den letzten zehn Jahren explodiert, da könnten soziale Maßnahmen und Löhne nicht mithalten.

Warme Kleidung gefragt

Mit finanzieller Hilfe aus den Soforthilfetöpfen versuchen Hilfsorganisationen, zzumindest etwas Wärme zu ermöglichen. Aber auch warme Kleidung ist derzeit sehr gefragt, so Hermann Riepl. Es gebe eine Aktion mit Pullovern und Winterjacken, die seien der Renner. Zudem beziehen 22.000 Kärntner den Heizkostenzuschuss des Landes. Dieser beträgt maximal 180 Euro pro Jahr und kann noch bis Ende Februar beantragt werden.

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