Jagdhund nach vier Tagen Suche gerettet

Vier Tage lang ist in St. Jakob im Rosental nach einem abgestürzten Jagdhund gesucht worden. „Ares“ stürzte am Stefanitag bei der Jagd am Kapellenberg ab, erst nach fieberhafter Suche mit Drohne und Hubschrauber konnte der Bayerische Gebirgsschweißhund gerettet werden.

Jäger Thomas Lautmann war mit dem fünfjährigen „Ares“ südlich von Maria Elend am Kapellenberg unterwegs. Der Hund - er besitzt laut Auskunft seines Herrchens eine „riesige Jagdpassion“ - ging einer Gams nach, dürfte aber im felsigen und sehr steilen Gelände des Kapellenberges abgestürzt sein. Die Rettung des Tieres aus der Wand sollte letztendlich vier Tage in Anspruch nehmen.

Der Kapellenberg bei St. Jakob

Bergrettung Villach

„Ares“ bellte nur in der Nacht um „Hilfe“

Als „Ares“ von seinem unerlaubten Ausflug nicht wieder auftauchte, ließ Jäger Thomas Lautmann sein Auto im Gelände zurück in dem Glauben, das Tier werde am nächsten Tag beim Fahrzeug auf ihn warten. Als das nicht der Fall war, mobilisierte er die Bergrettung. Diese begab sich mit acht Mann auf die Suche nach „Ares“. Allein, das Tier blieb spurlos verschwunden.

Die Bergrettung der Sektion Villach unter Leitung von Hrn. Günther Pischelsberger und Hund Ares

Bergrettung Villach

Die Bergretter der Sektion Villach unter der Leitung von Günther Pischelsberger.

Bergretter Daniel Keuschnig: „Am Tag gab der Hund keinen Laut von sich, nachts - wenn es anfing kalt zu werden und niemand in der Nähe war - fing der Hund zu bellen an. Die Leute im Tal haben das gehört und die Information weitergetragen. So sind wir jeden Tag in der Früh zum Entschluss gekommen, wir steigen noch einmal auf und versuchen es noch einmal.“

Vor „Ares“ ging es 60 Meter tief abwärts

Ohne den großen persönlichen Einsatz der Bergretter wäre „Ares“ tatsächlich ein erbärmliches Ende bevorgestanden: Der Hund hatte sich zwar an einer relativ geschützten Stelle auf einen Felsvorsprung gerettet, konnte aber weder vor noch zurück - unmittelbar vor dem Tier ging es 60 Meter tief abwärts.

Bergretter Daniel Keuschnig mit Hund Ares nach der gelungenen Rettung

Bergrettung Villach

Bergretter Daniel Keuschnig ist die Freude über die geglückte Rettungsaktion ins Gesicht geschrieben. Hund „Ares“ nimmt seine Rettung eher gelassen.

Ares´ Standort konnte erst vom Hubschrauber aus ermittelt werden. Neben der Suche gestaltete sich auch die Bergung sehr schwierig. Keuschnig: „Ich bin zum Hund von meiner Mannschaft hinuntergelassen worden. Er war auf einem ein Meter breiten Vorsprung. Oberhalb des Hundes war eine etwa zehn Meter hohe Felsplatte, über die ich bei der Bergung mit ihm aufsteigen musste.“

Retter wurde zuerst angeknurrt

Dem Hund wurde zur Bergung ein Rettungshunde-Tragegeschirr angelegt. Der Zustand des Hunde sei auch nach vier Tagen in der Wand ausgesprochen gut gewesen. „Der Hund war wohlauf, sehr stark und agil. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Er hat sich das erste Mal gerührt, als ich auf fünf Meter an ihn herangekommen war. Im ersten Moment hat er gebellt, dann hat er zu knurren begonnen, weil er mich nicht gekannt hat. Ich bin dann so vorgegangen, dass ich dem Hund meinen Handrücken gezeigt habe - das hat ihm gefallen. Er hat sich dann sehr wohlgefühlt und sich von mir bergen lassen.“

Hund Ares mit Rettungshundegeschirr

Bergrettung Villach

„Ares ist ein Familienmitglied“

Auf Herrchen Thomas Lautmann kommen nun die Kosten für den Rettungseinsatz inklusive Hubschraubereinsatz zu. Geld, dass der Jäger jedoch gerne in die Hand nimmt. Die ganze Familie sei glücklich, das Tier wieder bei sich zu haben, denn „Ares ist ein Familienmitglied“. Nun seien alle „erschöpft aber glücklich und zufrieden über die erfolgreiche und unfallfreie Bergungsaktion“.

Hund Ares liegt wieder wohlbehalten auf seinem Platz

Thomas Lautmann