Sechsköpfiger Familie droht weiter Abschiebung
Die Uiguren, zu denen Familie Abdramahnov gehört, sind im zentralasiatischen Kirgisistan eine Minderheit. Die österreichischen Behörden stufen sie als „nicht politisch verfolgt“ ein. Deswegen soll die Familie das Lavantal wieder in Richtung alte Heimat verlassen. Verhindert wurde die Abschiebung der damals noch fünfköpfigen Familie vorläufig durch die Schwangerschaft von Mutter Mahinaur Abdramanov. Baby Amalia kam im Sommer zur Welt. „Die ganze Familie hat Angst vor der Rückkehr, wir wollen in Ruhe leben können“, sagt Mahinaur Abdrahmanova.
Asylantrag in erster Instanz abgewiesen
Vorerst drohe der Familie auch keine Abschiebung, sagt Barbara Payer, die Flüchtlingsbeauftragte des Landes. Für die letztgeborene Tochter sei noch ein Asylantrag anhängig. In erster Instanz sei der Antrag abgelehnt worden, in zweiter Instanz gebe es noch keine Entscheidung. Und bis diese gefallen sei, drohe auch keine Abschiebung. Über den Asylantrag in zweiter Instanz entscheidet das Bundesverwaltungsgericht in Wien. Wie lange das Verfahren noch dauern könnte, sie derzeit nicht absehbar, meint Payer. Mit einigen Monaten müsse man aber schon rechnen.
Die Familie lebt also weiter in Ungewissheit. In letzter Instanz muss das Innenministerium über ihr Schicksal entscheiden, das Land hat dabei kein Mitspracherecht.
Hilfsbereitschaft im Lavanttal
Die geplante Abschiebung ließ die Wogen im Lavanttal hochgehen. 2013 wurden Unterschriften für den Verbleib der Familie gesammelt. Die Familie sei gut integriert, die Kinder sehr gute Schüler, hieß es. Federführend waren der St. Pauler Bürgermeister Hermann Primus und der Wolfsberger Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz. Schlagholz kündigte damals sogar an, die Familie notfalls gar im Rathaus unterzubringen.
Links:
- Flüchtlingsfamilie: Kaiser am Zug (kaernten.ORF.at, 15.11.2013)
- Bleiberecht für Familie gefordert (kaernten.ORF.at, 13.11.2013)