Infineon baut „Fabrik der Zukunft“

Der Halbleiter-Hersteller Infineon Austria mit Zentrale in Villach konnte seinen Umsatz 2014 deutlich steigern. In Villach werden in den nächsten Jahren 290 Millionen Euro in die „Fabrik der Zukunft" investiert. 200 neue Arbeitsplätze sollen so entstehen.

Mit weltweit rund 29.800 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2014 bis Ende September einen weltweiten Umsatz von 4,3 Milliarden Euro. In Österreich betrug der Umsatz 1,3 Milliarden, ein Plus von rund zehn Prozent, gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Rund die Hälfte aller Pässe und Ausweise sind weltweit mit einem Sicherheitschip von Infineon ausgerüstet, auch in jedem dritten Smartphone steckt Infineon-Technologie. In jedem Neuwagen sind durchschnittlich 25 Chips von Infineon eingebaut, sie helfen zum Beispiel als Fahrassistent beim Einparken. „Das alles ist Entwicklungstätigkeit aus Villach“, erklärte die Chefin von Infineon Austria, Sabine Herlitschka.

Vernetzte Fertigung

Ein Viertel des aktuellen Umsatzes von 1,3 Milliarden Euro wird in Forschung und Entwicklung investiert. Mit einem Volumen von 290 Millionen Euro wird in Villach in eine Standorterweiterung sowie in Forschung und Entwicklung investiert. Die Fertigung in Villach ist das Innovationszentrum für Leistungselektronik bei Infineon.

Herzstück des neuen, hochmodernen Gebäudeverbunds ist der „Pilotraum Industrie 4.0“, ein in Österreich neuartiges Konzept der vernetzten und wissensintensiven Fertigung. Es entsteht ein hochflexibler Produktionsbetrieb, in dem automatisierte Fertigungssysteme und digitale Informationstechnologien miteinander verknüpft sind. „Mit dem Pilotraum nimmt Infineon bei Industrie 4.0 eine Vorreiterrolle in Österreich ein“, erklärt Herlitschka. Bis 2017 sollen im Zuge des Ausbaus 200 neue High-Tech-Arbeitsplätze entstehen. Der Baustart für die Fabrik der Zukunft in Villach erfolgte im September 2014.

Die Bedeutung von Forschung und Entwicklung bei Infineon Austria würden auch die Mitarbeiterzahlen zeigen, sagte Finanzvorstand Oliver Heinrich. Von den 3.305 Mitarbeitern an den Standorten Villach, Klagenfurt, Graz, Linz und Wien seien mittlerweile 47 Prozent Akademiker. Derzeit seien in Forschung und Entwicklung 1.205 Mitarbeiter tätig, um neun Prozent mehr als im Vorjahr.

Übernahme einer US-Firma im Jänner

Im August hatte der Infineon-Konzern die Übernahme des US-Elektronikunternehmens International Rectifier angekündigt. Bis Mitte Jänner sollen die Verträge unterschrieben sein. „Bis zum Closing - das wir Mitte Jänner erwarten - sind Internatonal Rectifier und Infineon noch Wettbewerber“, sagte Herlitschka. Auf die Frage, ob ein Teil der Produktion nach Villach verlagert werde, sagte sie, man könne noch keine Details verraten.

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