Robotik: Kärnten steigt bei Joanneum ein

Die Landesregierung hat am Dienstag beschlossen, 4,5 Mio. Euro Anteile an der steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum Research (JR) zu erwerben. Ein Robotik-Schwerpunkt soll im Lakesidepark entstehen. Beschlossen wurde auch rund 247 Mio. Abgang für die Kärntner Spitäler.

Diese will im Klagenfurter Lakeside-Park einen Kärntner Joanneum-Research-Standort mit Robotik-Schwerpunkt errichten, teilte das steirische Wissenschaftsressort am Dienstag mit. Dienstagvormittag wurde die Vertragsunterzeichnung von der Kärntner Landesregierung beschlossen. Während die bisherigen TNO-Anteile zehn Prozent betrugen, erwirbt das Land Kärnten über seine Beteiligungsgesellschaft BABEG 15 Prozent der Anteile am JR-Stammkapital.

Bis zu 40 Forscher geplant

Ein Großteil des Kaufpreises wird in die Errichtung des „Forschungshauses“ im Lakeside Science & Technology Park fließen, das Labor- und Büroflächen im Ausmaß von 1.200 Quadratmeter umfassen soll. Dort sollen in den kommenden fünf Jahren bis zu 40 Forscherinnen und Forscher mit der Entwicklung von innovativen Robotiksystemen für Service und Sicherheit beschäftigt sein. „Dieses neue Institut der Joanneum Research eröffnet enorme und vor allem langfristige Chancen. Wir stehen vor der vierten industriellen Revolution - und für diese gilt es, Skills, Fertigkeiten und Kompetenzen zu schärfen“, betonte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Kooperation bis 2020 beschlossen

Vereinbart wurde vorerst eine Kooperation bis 2020, hieß es dazu von der Joanneum Research auf Anfrage der APA. Eine entsprechende "Robotics-Kompetenzgruppe im JR bestehe bereits seit September. Sie wird von Michael Hofbaur geleitet. Gemeinsam mit den bestehenden fünf JR-Instituten - Materials, Health, Digital, Resources und Policies - wolle man in Kärnten Lösungen für die regionale Wirtschaft entwickeln, so JR-Geschäftsführer Wolfgang Pribyl. Der Kärntner Standort biete die Möglichkeit der engen Zusammenarbeit mit der Alpe-Adria-Universität und den vor Ort angesiedelten Forschungseinrichtungen. Die neuen Kooperationspartner erwarten sich einen über den Forschungsbereich Robotics hinausgehenden Impuls für die Kärntner Wirtschaft und die bestehenden JR-Institute.

246 Millionen für Defizit der Spitäler

Die rot-grün-schwarze Koalition stimmte am Dienstag in der Regierungssitzung auch der von SPÖ-Spitalsreferentin Beate Prettner Nettoabgang der Spitäler in Höhe von 246,6 Millionen Euro zu. Damit stellt das Land dieses Geld für die Defizitabdeckung bereit.

FPÖ-Landesrat Christian Ragger kritisiert, der zu erwartende Abgang sei aber weit höher. Der zusätzliche Aufwand für die Spitalsärzte - 13,5 Mio Euro - sei nicht budgetiert, damit hänge das gesamte Budget 2015 in der Luft. KABEG-Chef Arnold Gabriel habe sogar ein Überdenken der Standortgarantieren gefordert, erstmals werde damit in einem Regierungsakt von Teilschließungen in Krankenhäusern gesprochen.

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