Kritik an neuer ÖBB-Haltestelle bei Uni

Erst letzte Woche ist die neue ÖBB-Haltestelle gegenüber Minimundus in Klagenfurt in Betrieb genommen worden, schon kommt Kritik auf. Bei der Bahnstation gebe es schwere Planungsmängel, so Gemeinderat Andreas Skorianz (FPÖ). ÖBB und Verkehrsabteilung weisen dies zurück.

Behindertenfreundlich sei sie ja, aber sonst eher mangelhaft geplant, kritisierte Skorianz die neue S-Bahnhaltestelle „Klagenfurt West“ in der Nähe der Universität. Es gebe keinen direkten Weg zum Bahnsteig 2, unzumutbare 250 Meter müsse man zurücklegen. Zuerst also den gesamten Bahnsteig 1 entlanglaufen, um dann die Gleise überqueren zu können. Auf eine Stiege sei wohl vergessen worden, kritisierte Skorianz. Auch von der Bushaltestelle sei der Weg zu den Bahnsteigen zu weit. Beim Bahnhof halten oder parken dürfen nur Bus, Taxi oder Behindertenfahrzeuge, so einige der Vorwürfe.

ÖBB: Umweg wegen Rollstuhlrampe nötig

Bei den ÖBB heißt es dazu von Pressesprecher Christoph Posch: Es gebe keine Planungsfehler, man habe nur die Auflagen der Stadt eingehalten. Die längeren Wege würden sich wegen der Rampen für Rollstuhlfahrer ergeben. Die maximale Steigung betrage sechs Prozent, ein Umweg sei da unvermeidlich. Auch das Verkehrskonzept sei Sache der Stadt. Aus der Abteilung Straßenbau heißt es von Alexander Sadila, mit dem Halte- und Parkverbot komme man den Anrainern entgegen. Der Bahnsteig 2 sei - anders als kritisiert - auch über die Nordseite erreichbar. Auf einen Lift habe man bewusst verzichtet, aus Kostengründen.

Beschilderung nicht ausreichend

Bei einem Lokalaugenschein des ORF zeigte sich, um die neue Bahn-Haltestelle „Klagenfurt West“ zu finden, muss man tatsächlich wissen, wo sie liegt. Die Beschilderung verrät es nicht. Vom Park-and- Ride-Parkplatz sind es zu Fuß etwa drei Minuten zum Bahnhof. Die Bushaltestelle liegt zwar direkt davor, der Weg über die u-förmige Rampe auf den Bahnsteig 1 ist aber sicher ein Umweg. Ein direkter Zugang, etwa über eine Stiege für Nicht-Behinderte zum Bahnsteig 1, sei wegen der Rampe technisch fraglich, heißt es von der Stadt. Derzeit sei dies auch sicher nicht geplant. Verbesserungsmöglichkeiten sieht auch die Stadt bei der Beschilderung. Für den nicht ganz unproblematischen Fußgängerübergang über die Villacher Straße sei eine Lichtsignal-Regelung in Planung.

Die neue Haltestelle kostete fünf Mio. Euro, getragen von Stadt und Land und soll nicht nur von Touristen, sondern auch von Pendlern, Studenten und Mitarbeitern des Lakesideparks durch eine günstige Busanbindung gut genutzt werden können.