Kaiser: Neues Gehaltsschema für Ärzte

Der Streit über die Grundgehälter der KABEG-Ärzte hat am Montag auch den SPÖ-Parteivorstand beschäftigt. Dessen Mitglieder haben für die Ablehnung eines Gehaltsplus von 15 Prozent kein Verständnis. Dennoch kündigte Landeshauptmann Peter Kaiser ein neues Gehaltsschema an.

Am Freitag lehnten die Spitalsärzte der KABEG das nachgebesserte Angebot des Landes ab. Sie hätten demnach für den Wegfall der Überstunden durch die neue Arbeitszeit, die von der EU vorgeschrieben wird, ein Plus von 15 Prozent ab 1.1.2015 erhalten. Die Ärzte forderten aber 30 Prozent Anhebung des Grundgehalts, weil die Überstunden bisher 30 Prozent des Gehalts ausmachten - mehr dazu in Spitalsärzte: Ab 1. Jänner Dienst nach Vorschrift.

Fellner: Kein Kollaps zu erwarten

Es gebe im Landesparteivorstand kein Verständnis für die Haltung der Ärzte, sagte Landesgeschäftsführer Daniel Fellner im Gespräch mit kaernten.ORF.at. Es gebe ein Ja zu Gehaltserhöhung für Turnus- und Assistenzärzte, aber ein Nein zu einer 30-Prozent-Erhöhung der Primargehälter. Die Ärzte würden eine volle Abgeltung der ab 1. Jänner wegfallenden Überstunden verlangen, das seien Kosten von 4,2 Millionen. Das Land habe 13,5 Mio. Euro angeboten, die Differenz zwischen diesen Beträgen stehe für die Anhebung der Honorare für die Turnus- und Assistenzärzte zur Verfügung. Die Ärzte würden aber 30 Mio. Euro verlangen.

400 der 900 Ärzte würden bereits jetzt unter den 48 Stunden liegen, der Schnitt liege bei 52 Wochenstunden. Fellner: „Deshalb glaube ich nicht, dass es ab 1. Jänner zu einem Kollaps des Gesundheitssystems kommt.“

Kaiser: Angebot bleibt bestehen

Dennoch bleibe die Hand ausgestreckt für Verhandlung, sagte Kaiser als Personalreferent. Das Angebot der 15 Prozent mehr stehe, aber: „ich werde im Kärntner Budget keine tiefe Einschnitte zulassen.“ Die Größenordnung der Gehaltszuwächse seien aus seiner Sicht nicht verständlich, es können nicht alle Kärntner Opfer für diese Forderungen bringen.

Kommenden Mittwoch werde es Sitzungen aller Betriebsräte der KABEG-Krankenhhäuser geben. Danach wolle er sich, so Kaiser, zu einem Meinungsaustausch mit den Betriebsräten treffen. Aber selbst, wenn die Ärzte zu keinen Verhandlungen mehr bereit seien und ab 1. Jänner Dienst nach Vorschrift - also maximal 48 Stunden - arbeiten wollen, werde man an einem neuen Gehaltsschema für die Spitalsärzte arbeiten. Man werde selbst auch ein Alternativmodell ausarbeiten mit dem Volumen von 13,5 Mio. Euro. Angedacht seien attraktive Einstiegsgehälter für beginnende Ärzte in den Spitälern. Man wolle sich künftig eng an das steirische Modell anlehnen. Dafür bedarf es einer Gesetzesänderung. Wann es dieses neue Gehaltsschema geben wird ist aber noch nicht klar.

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