Anrainer fordern Lkw-Verbot auf B70

Eine Bürgerinitiative fordert die Wiedereinführung des Lkw-Fahrverbotes für die Packer Straße (B70). Die Bürger sagen, die Aufhebung erfolgte aufgrund eines Gutachtens, das grobe Mängel aufgewiesen habe.

Am Donnerstagabend versammelten sich die betroffenen Bürger in Niederdorf bei Klagenfurt. Mehrere Bürgerinitiativen zwischen Klagenfurt und Völkermarkt schlossen sich bereits zusammen. Die Packer Straße verläuft von Klagenfurt über Völkermarkt bis in die Steiermark. Zehn Jahre lang galt hier ein Lkw-Fahrverbot, im Sommer wurde dieses aufgehoben. Entscheidungsgrundlage für die Aufhebung des Lkw-Fahrverbotes durch das Land Kärnten war ein Gutachten, das laut den Bürgerinitiativen schwere Mängel aufwies.

Zählung während Fahrverbots

So fahren nicht 220 Lkws pro Tag, sondern rund 1.000. Die Zählungen seien nämlich während des geltenden Fahrverbots gemacht worden, so die Bürgerinitiative. Die Bürger hätten selbst Zählungen durchgeführt, so Sprecher Roman Steinwender.

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ORF

Frächter sparen sich Mautkosten

Allein auf der Strecke zwischen Klagenfurt Ost und Völkermarkt West würden sich Frächter 1,2 Millionen Euro an Mautkosten pro Jahr ersparen, so Steinwender während der Sitzung: „Es geht um zig Millionen Euro in ganz Kärnten, was sie sich an Mautkosten sparen. Uns erzählen sie, wir sind in Kärnten so arm, es gibt eine Neuverschuldung. Da sollte man einmal die Mautkosten eintreiben.“

Die Grüne Landtagsabgeordnete Zalka Kuchling sicherte zu, in der nächsten Sitzung kommende Woche den zuständigen Landesrat Christian Ragger (FPÖ) mit den Ungereimtheiten im Gutachten konfrontieren zu wollen. Auch Martin Rutter vom Team Stronach war bei der Bürgerversammlung dabei und versprach unangenehme Fragen für Ragger.

Der Bürgermeister von Grafenstein, Stefan Deutschmann, sagte Unterstützung für ein Lkw-Fahrverbot zu. Er ist aber gegen ein generelles Roadpricing, sondern für die Maut nur für den Transitverkehr, nicht für die regionalen Lkw-Verkehre.

Anrainer: Enorme Belastung

Ob regionaler Schwerverkehr oder Transitverkehr, die Belastung der Anrainer sei enorm, und das nicht nur an der B70, sondern auch entlang der anderen Ausweichrouten der Mautflüchtlinge, so Reinhard Kositz aus Greuth. Die Lkws machen nämlich leer noch mehr Lärm, als voll. Vor der letzten Landtagssitzung des Jahres im Dezember wollen die Mitglieder der Bürgerinitiativen vor dem Landtag aufmarschieren.

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