Prozess gegen Burgherr vertagt
Wäre das Unglück zu vermeiden gewesen? So lautete die Schlüsselfrage beim zweiten Verhandlungstermin im Prozess am Bezirksgericht St. Veit/Glan. Er wurde im September schon einmal vertagt.
Bei dem Steinschlag wurde ein zehn Jahre alter Bub aus Oberösterreich am Burggelände schwer verletzt. Burgherr Khevenhüller muss sich wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung verantworten. Bei der Verhandlung am Mittwoch sagten der Burgherr und einige Mitarbeiter aus, dass sämtliche Vorschriften eingehalten wurden und vor der Saisoneröffnung stets die Felsen über dem Fußweg von der Bergwacht abgeklopft würden.
Christophorus11
Buden entlang des Weges aufgestellt
Am Tag des Vorfalls fand ein Ritterfest auf der Burg statt, entlang des Aufgangs waren Schaubuden aufgestellt. Die Burg musste damals vorübergehend für Touristen gesperrt werden, dem Burgherrn droht im schlimmsten Fall auch eine Gefängnisstrafe. Der Strafrahmen beträgt sechs Monate Haft.
Dass heftige Regenfälle die Situation in der Felswand beeinflusst haben könnten, sei nicht vorhersehbar gewesen. Richter Hubert Knaus ließ den Prozess am Mittwoch noch einmal vertagen, um weitere Zeugen zu befragen.
APA/Gert Eggenberger
Mittlerweile wurde der Weg an dieser Stelle entlang der Felswand komplett überdacht. Zweimal im Jahr wird der Fels von der Bergwacht kontrolliert und loses Gestein entfernt. Die Burg Hochosterwitz (Bez. St. Veit/Glan) gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen Kärntens.
Links:
- Felssturz: Neunjähriger auf Weg der Besserung (kaernten.ORF.at; 3.8.2012)
- Felssicherung auf Burg Hochosterwitz (kaernten.ORF.at; 11.5.2013)