Geringe Nachfrage nach Tierversicherung

Tierarztrechnungen können schnell Hunderte Euro betragen, vor allem wenn Operationen nötig sind. Dennoch hält sich die Nachfrage nach Versicherungen für Haustiere in Grenzen, denn sie übernehmen Behandlungen nur bis zu einer bestimmten Summe.

Medizinische Leistungen sind zwar im Tiersektor um ein Drittel günstiger als in der Humanmedizin, trotzdem seien viele Tierbesitzer nicht bereit, für Operationen oder Antibiotikabehandlungen mehrere Tausend Euro auszugeben, sagt die Klagenfurter Tierärztin Tanja Schurian. Das hänge auch davon ab, um welche Tiere es gehe. Bei Nagern oder Reptilien sei die Bereitschaft nicht so groß, Geld auszugeben. Der Wert des Tieres spiele eine Rolle. Bei Hunden und Katzen sei die emotionale Bindung größer, da seien die Leute bereit, mehr Geld auszugeben, so Schurian.

Angebotene Versicherung nicht genützt

Röntgenbilder kosten je nach Größe bis zu 50 Euro, eine Computertomographie zwischen 200 und 400 Euro. Ist eine Operation nötig, dann steigen die Kosten auf bis zu 1.000 Euro, so Schurian. Bei jungen Katzen gebe es auch oft Fremdkörperprobleme durch das Spielen. Da müsse man operieren, wenn etwas im Magen- Darmtrakt stecke.

Diese Leistungen hätte eine Versicherung in der Praxis von Tanja Schurian übernommen. Angeboten wurde sie von einem deutschen Unternehmen. Weil sie aber nur von 0,5 Prozent der insgesamt 4.000 Kunden in Anspruch genommen wurde, stellte die Versicherung das Angebot jetzt wieder ein. Auch Robert Sowoboda von der österreichischen Allianzversicherung gesteht ein, dass sich die Nachfrage nach Tierversicherungen auf dem heimischen Markt in Grenzen hält: „Sie könnte beliebter sein. Vergleichswerte aus England zeigen, dass dort ein Drittel der Hunde und Katzen versichert sind.“

Günstiger bei jungen Tieren

Die Leistungen solcher Versicherungen sind begrenzt. Maximal 5.000 Euro an Tierarztkosten werden pro Jahr übernommen. Meist ist mit einem Selbstbehalt von 20 Prozent zu rechnen. Vorsorgeeingriffe wie Impfungen sind selten inkludiert. Je jünger das Tier ist, desto günstiger fällt die Prämie aus. Die Entscheidung, eine Versicherung abzuschließen, sollte gründlich überlegt sein. Noch viel wichtiger für Tierbesitzer ist aber die Frage, ob man sich ein Tier überhaupt leisten kann.