Ausstellung Gewalt gegen Frauen

Misshandelte oder gar ermordete Frauen - die meisten Gewalttaten passieren innerhalb der Familie. Mit diesem Thema befasst sich die Wanderausstellung „Silent Witnesses“ („Stumme Zeuginnen“), die am Dienstagabend in der Landesregierung eröffnet wird.

Allein in Kärnten wandten sich im vergangenen Jahr mehr als 400 Frauen an das Gewaltschutzzentrum, da sie von ihren Ehemännern, Lebensgefährten oder Ex- Partnern misshandelt wurden. Österreichweit werden jedes Jahr bis zu 40 Frauen von ihren Ex-Partnern, Lebensgefährten oder Brüdern ermordet. Auf das Schicksal dieser Frauen macht die Wanderausstellung "Silent Witnesses“ aufmerksam. Mit dieser Ausstellung soll die Öffentlichkeit für das Thema Gewalt gegen Frauen sensibilisiert werden, sagt die Frauenbeauftragte des Landes, Michaela Slamanig.

Geschichte der Ermordeten

Es ist eine Ausstellung, die betroffen macht: Zu sehen sind 20 lebensgroße Figuren. Auf der Vorderseite jeder Figur steht die Geschichte einer Frau, die ermordet wurde, geschrieben. Alle Geschichten, die im Rahmen der Ausstellung erzählt werden, haben eines gemeinsam: Die Morde passierten nicht aus heiterem Himmel, jede der Frauen wurde bereits längere Zeit von ihrem Partner misshandelt und bedroht.

Bis 20. November zu sehen

Die Ausstellung ist bis 20. November in den Räumlichkeiten von Frauenreferentin Beate Prettner während der Öffnungszeiten des Regierungsgebäudes (Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 16.00 Uhr, am Freitag bis 13.00 Uhr) zu sehen.

Hohe Dunkelziffer

Statistisch gesehen wird jede fünfte Frau in Österreich einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt durch einen männlichen Angehörigen. Die Dunkelziffer ist hoch, denn viele Fälle werden nicht angezeigt und oft würden sich Betroffene davor scheuen, Hilfe in Anspruch zunehmen, sagte Slamanig: „Es ist wichtig, dass die Betroffenen wissen, dass sie Hilfe bekommen können, aber das sie darüber reden müssen.“ Zum Thema Gewalt gegen Frauen erscheint in den nächsten Tagen auch ein Informations-Folder des Landes.