Versicherungs-Kündigung nach Hagelschaden

Die Hagelschäden an Pkws im vergangenen Juni dürften für die Versicherungen zu teuer gewesen sein: Sie kündigten Vollkasko-Kunden. Offiziell werden die Gründe nicht bestätigt, aber für die Autobesitzer ist es schwer, eine neue Versicherung zu finden.

Versicherungen, die nach nur zwei Schäden die Vollkaskoversicherung ihrer Klienten aufkündigen, passierte zuletzt vermehrt Autobesitzern in Kärnten. Der Grund dürften die hohen Schadenszahlungen nach dem Hagelunwetter im Sommer sein. Offiziell bestätigen wollte dies niemand. Wer von seiner Versicherung gekündigt wird, tut sich schwer, eine neue Vollkaskoversicherung zu finden. Besonders hart trifft das Inhaber von Leasingfahrzeugen, denn die meisten von ihnen brauchen eine Vollkaskoversicherung.

Kündigung nach zwei Schäden

Eine von ihnen ist Susanne P. Seit 2011 hatte sie für ihren Leasingwagen eine Vollkaskoversicherung. Vor zwei Monaten dann der Schock, als ihre Versicherung plötzlich den Vertrag kündigte: „Ich habe den Hagelschaden gemeldet, das Auto in die Werkstatt gestellt und sie haben den Schaden übernommen. Zwei Wochen danach kam die Kündigung. Vorher habe ich nur einen kleineren Parkschaden gehabt, mit Selbstbehalt.“

Solche Kündigungen sind rechtlich in Ordnung, wenn die gesetzliche Kündigungsfrist von einem Monat eingehalten werde, sagte der Sprecher der Versicherungsmakler, Franz Ahm. Eine Kündigung nach zwei Schäden sei aber nicht üblich: „Bei zwei Schäden binnen drei Jahren ist eine Kündigung ungewöhnlich, denn der Hagel ist ja kein vorhersehbares Risiko oder kein Fehlverhalten des Versicherungsnehmers.“

Großereignisse wie Hagel teuer für Versicherungen

Die Versicherungen arbeiten gewinnorientiert und wenn gehäuft Schäden nach einem Großereignis wie Hagel auftreten, kalkulieren die Versicherungen anders. Da kann es dann schon vorkommen, dass zwei Schäden für eine Kündigung der Vollkasko reichen. Damit haben aber auch die Makler keine Freude: „Das kommt darauf an, wie der Gesamtschadenverlauf einer Sparte aussieht. Der Sachbearbeiter bekommt dann die Meldung und sagt, der Vertrag müsse saniert werden - entweder die Prämie wird höher, oder der Vertrag wird gekündigt.“

Schwierige Suche nach neuer Versicherung

Klienten, denen von ihrer Versicherung gekündigt wurde, tun sich schwer, eine neue Vollkaskoversicherung abzuschließen. Man solle mit dem Vermittler sprechen oder fragen, ob man nicht eine einvernehmliche Lösung machen könne, so Ahm. Das sei günstiger für den Versicherungsnehmer. Susanne P. fand eine neue Versicherung, aber jetzt zahlt sie um Einiges mehr pro Monat. Sie hat keine Wahl, denn bei ihrem Leasingvertrag ist eine Vollkaskoversicherung Pflicht. Viele Versicherungen scheint das aber wenig zu kümmern, kritisieren auch die Autofahrerklubs.

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