KABEG-Ärzte kündigen Demo an

Die Kärntner KABEG-Ärzte fordern höhere Grundgehälter. Eine weitere Verhandlungsrunde am Dienstag brachte keine Einigung. Dass die Ärzte für nächste Woche eine Demonstration angemeldet haben, sorgte für einen Eklat.

Die Ärzte der Krankenanstalten verlangen eine Erhöhung ihres Grundgehalts um 30 Prozent, weil sie künftig aufgrund einer EU-Richtlinie weniger Überstunden machen dürfen als bisher - mehr dazu in -KABEG-Ärzte: Weniger Arbeit - mehr Geld. Die Arbeitszeit soll von derzeit bis zu 72 Stunden auf maximal 48 Stunden pro Woche reduziert werden. Die Ärzte wollen so viel, wie sie derzeit bei 60 Wochenstunden verdienen, schon bei 48 Stunden bekommen.

Eine Verhandlungsrunde am Dienstag verlief wenig harmonisch. Die erste Unstimmigkeit gab es noch vor Verhandlungsbeginn. Die Ärztevertreter erschienen nicht wie ausgemacht zu viert, sondern zu fünft in der Landesregierung.

Neben den Spitalärzten, Zentralbetriebsratsobmann Arnold Auer und Ärztekammerpräsident Josef Huber kam auch Kammeramtsdirektor Bernd Adlassnig mit zu den Verhandlungen. Nach Beratungen auf beiden Seiten inklusive einer Aufforderung von Zentralbetriebsrat Auer an die Ärzte, die Verhandlungen korrekt zu führen, wurde Adlassnig ins Team aufgenommen.

Ärzte meldeten Demo an

Doch kurz danach kam es zum Eklat: Mitten in die Verhandlungen platzte die Information der Polizei, dass die Ärztekammer für Donnerstag nächster Woche eine Demonstration vor der Landesregierung angemeldet hat. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) unterbrach die Verhandlungen, um mit Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) und KABEG-Chef Arnold Gabriel die weitere Vorgangsweise zu beraten. Letztendlich entschied man sich aber, weiter zu verhandeln.

Vorerst keine Einigung

Eine Einigung brachte die Gesprächsrunde nicht, Freitagfrüh wird weiter verhandelt. Ob es dabei eine für beide Seiten akzeptable Einigung geben wird, ist offen, ausschließen will es aber keiner der Verhandlungspartner. Eines zeichnete sich nach der Verhandlungsrunde am Dienstag aber ab: Eine Gehaltserhöhung wird es für die Ärzte geben, die Frage ist nur, in welcher Höhe.

Eine Ärzte-Gehaltserhöhung könne für das Land billiger sein, als wenn Ärzte ab 1. Jänner Dienst nach Vorschrift machen würden, meint FPÖ-Landesrat Christian Ragger. Wenn die Ärzte um 30 Prozent weniger arbeiten, würden bis zu 70 Millionen Euro Einnahmenverluste drohen. Man müsse auch bedenken, was ein flächendeckender 48-Stunden-Dienst nach Vorschrift für die Patienten bedeute. 30 Prozent weniger ärztliche Leistung hätte zur Folge, dass 30 Prozent der Patienten erst nach längerer Wartezeit versorgt werden könnten.

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