Schwierige Jobsuche für Beeinträchtigte

Die Suche nach einem Job wird für Beeinträchtigte immer schwieriger. Mehr als 4.000 Menschen mit Behinderung sind in Kärnten als arbeitslos gemeldet, viele erhalten kaum Chancen, sich im Arbeitsleben zu beweisen.

Stefanie Slana wurde mit nur einer Hand und einem Bein geboren. Trotz der Beeinträchtigung schaffte es die Unterkärntnerin vor vier Jahren, eine Lehre als Bürokauffrau erfolgreich abzuschließen. Eine Chance, sich im Berufsleben zu beweisen, bekam die 24-Jährige bisher nicht, obwohl sie hunderte Bewerbungen verschickte. Slana: „Es wurde gesagt, dass sie mir nicht glauben, dass ich das mit meinem Handicap schaffe. Das finde ich traurig.“ In einem Leserbrief verlieh Stefanie Slana ihren Gefühlen Ausdruck: „Ich will gewissen Menschen die Augen öffnen, dass Menschen wie ich genauso Sachen auf die Reihe kriegen und Selbstbewusst sind. “

Arbeitnehmer müssen immer flexibler sein

Der Fall der 24-Jährigen Unterkärntnerin ist kein Einzelfall. Im September waren rund 4.200 beeinträchtige Menschen laut AMS arbeitslos gemeldet, das ist ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten wird es für beeinträchtigte Menschen immer schwieriger, einen Job zu finden, sagt Behindertenanwältin Isabella Scheiflinger: „Zum einen ist die wirtschaftliche Situation schon seit Jahren angespannt. Auch die Arbeitsbedingungen haben sich für alle Arbeitnehmer verändert. Es wird ihnen mehr Flexibilität und Arbeitsdruck abverlangt. Das betrifft Menschen mit Behinderungen sehr.“

Qualifizierte Kräfte oft schwer zu finden

Betriebe ab 25 Mitarbeitern sind verpflichtet, beeinträchtigte Menschen einzustellen. Sonst drohen Strafzahlungen, die aber viele in Kauf nehmen. Von 1.145 Betrieben erfüllen 71 Prozent die Anstellungspflicht nicht. Martin Sablating von der Wirtschaftskammer: „Die Betriebe bemühen sich, den Quoten nachzukommen. Wir bekommen oft Schreiben von Betrieben, die sagen, dass sie gerne Menschen mit Beeinträchtigungen einstellen würden, um keine Ausgleichszahlung leisten zu müssen. Gleichzeitig finden die Betriebe oft aber niemanden, der die Qualifikationen mitbringen, die sie benötigen.“

Landeshauptmann sichert Unterstützung zu

Zumindest im Fall von Stefanie Slana scheinen die Dinge in Bewegung zu kommen. Es gab bereits zahlreiche positive Reaktionen auf ihren Leserbrief. Auch der Landeshauptmann von Kärnten habe sich persönlich bei ihr gemeldet und seine Unterstützung versprochen, sagt Stefanie Slana stolz.

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