Langes Warten auf Sprachtherapien

Kinder mit Sprachproblemen müssen oft länger als ein Jahr auf Therapien warten, denn es gibt nur 18 Kassen-Logopäden. Laut Krankenkasse erfüllen diese ihre vertraglichen 22 Stunden pro Woche nicht. Die Logopäden haben aber auch noch andere Kassenverträge, die zu erfüllen sind.

Menschen, die ein Problem mit der Aussprache oder mit dem Schlucken haben, sind unter anderem auf einen Logopäden angewiesen. Besonders bei Kindern sind diese Probleme nach einer mehr oder weniger langen Therapie lösbar. Doch wer sich keinen Wahl-Logopäden leisten kann, muss in Kärnten im Schnitt länger als ein Jahr auf Hilfe warten. Gertrude Schuster ist eine der 18 Kassen-Logopäden. Sie sagte, vor allem würde durch die langen Wartezeiten Druck auf Kinder, Eltern und Logopäden ausgeübt: „Es ist sehr belastend für die Klienten, aber auch für uns. Es wird ein Druck aufgebaut, unter dem man nicht gut arbeiten kann.“

GKK: Logopäden erfüllen Stunden nicht

Bei der Gebietskrankenkasse hieß es, dass fast 500.000 Euro pro Jahr für Logopädie ausgegeben werden. Die Logopäden erfüllen laut Kasse aber ihre Verträge nicht, die 22 Betreuungsstunden pro Woche umfassen. Der zuständige Abteilungsleiter in der Gebietskrankenkasse, Maximilian Miggitsch sagte: "In der letzten Analyse haben wir feststellen müssen, dass von diesen 18 Logopäden - zwei sind in Karenz und haben keine Vertretung gefunden - ihre Kassenverpflichtung zu nicht einmal 50 Prozent erfüllen.

Logopäden: Auch Verträge mit anderen Kassen

Das lassen die Kassen-Logopäden nicht gelten. Sie haben auch Verträge mit anderen Kassen, denn auch diese Versicherten hätten ein Recht auf Betreuung. Deshalb könnten die 22 Stunden nicht immer erfüllt werden, sagte Logopädin Schuster: „Ich nehme die Patienten von meiner Warteliste nach Anmeldedatum dran. Da gibt es Quartale, wo Patienten mit Bundeskassen dabei sind und solche, wo nur GKK-Patienten dabei sind.“

Die Gebietskrankenkasse sichert zu, nach Lösungen zu suchen. Mehr Kassenstellen sind aber vorerst kein Thema. Wer privat einen Logopäden zahlen muss, muss im Schnitt mit 40 Euro pro Stunde rechnen. Für viele Eltern ist das zu viel.

Keine Kassen-Ergotherapeuten

Für Ergotherapie, also Bewegungstherapie für Fein- und Gromotorik, gibt es in Kärnten überhaupt keine Verträge mit der Gebietskrankenkasse. Hier bekommt man nach Einreichung bei der Kasse zwar einen Teil zurück, muss die bis zu 60 Euro pro Stunde aber zunächst selbst bezahlen.