„Unregelmäßigkeiten“: GKK feuert zwei Ärztinnen

Die Kärntner Gebietskrankenkasse hat in den vergangenen Wochen zwei Zahnärztinnen wegen „Unregelmäßigkeiten“ fristlos entlassen. Die eine Medizinerin hatte medizinisches Material aus der Kasse in ihre Privatordination „verlegt“, die andere im Krankenstand Patienten privat behandelt.

Bei der Inventur bemerkte man in der GKK einen Materialschwund, es fehlten etwa Zahnspiegel, Bohrer und Zangen. Der Wert der Geräte betrage etwa 7.000 bis 10.000 Euro, sagte Helgard Kerschbaumer von der Gebietskrankenkasse zum ORF. Diesem Schwund ging man nach. Aussagen von Mitarbeitern deuteten dann daraufhin, dass eine Zahnärztin, eine langjährige Angestellte, die medizinischen Geräte in ihre private Praxis mitnahm. Die Kriminalpolizei wurde eingeschaltet, die Ärztin im September fristlos entlassen.

Im zweiten Fall betreute eine GKK-Zahnärztin im Krankenstand Patienten in ihrer Privatpraxis. Der Schwindel flog durch die Patienten selbst auf, die bei der Gebietskrankenkasse einen Teil der Honorare zurückerstattet haben wollten. Die Honorare seien genau dann ausgestellt worden, als die Zahnärztin offiziell im Krankenstand war, so Kerschbaumer.

GKK hofft auf Einzelfälle

Laut Kerschbaumer sind die beiden Ärztinnen „nicht geständig“. Die Verfahren laufen noch. Jetzt wird intern überprüft, ob es noch weitere Vorfälle dieser Art gab oder gibt. Kerschbaumer: „Ich hoffe das waren bedauerliche Einzelfälle und nicht die Spitze eines Eisbergers. Davon bin ich eigentlich überzeugt.“ In den Zahnambulatorien der Gebietskrankenkasse arbeiten 80 Mitarbeiter, 26 davon sind Ärzte.

„Das Ganze ist für uns natürlich sehr unangenehm, zumal wir jetzt einen Engpass bei den Ärzten haben und dringend Ersatz suchen“, sagte GKK-Direktor Johann Lintner. Aufgrund der Umstände sei ihm aber keine andere Wahl geblieben. Bis Ersatz gefunden ist, muss nun improvisiert werden. So wird ein Arzt vom Zahnambulatorium in Villach vorübergehend nach Klagenfurt geholt, um auszuhelfen. „Insgesamt suchen wir eigentlich vier Mediziner“, so Lintner. Denn eine weitere Ärztin verlässt das Ambulatorium, weil sie einen Kassenvertrag bekommen hat, eine andere ist schwanger.

Anwalt bestreitet Diebstahl-Vorwurf

Der Anwalt einer der betroffenen Ärztinnen meldete sich am Freitag zu Wort und wies gegenüber dem ORF-Kärnten sämtliche Vorwürfe zurück. Die angeblich entwendeten Geräte hätte die Ärztin in ihrer Privatpraxis gar nicht benötigt.

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