Protest gegen Mautflüchtlinge

Viele Lkw-Fahrer weichen in Kärnten über Bundes- und Landestraßen der Mautgebühr auf den Autobahnen aus. Besonders betroffen ist das Gebiet von Völkermarkt bis Treibach-Althofen. Der Autofahrerklub ARBÖ fordert hier ein teilweises Fahrverbot für Lkws.

Tausende Lkws sind täglich in Kärnten unterwegs. Auf den Autobahnen und Schnellstraßen müssen sie Maut zahlen, im Schnitt 30 Cent pro Kilometer. Mit erstem Jänner nächsten Jahres erhöht die Autobahnbetreiber-Gesellschaf ASFINAG die Tarife um 1,6 Prozent. Um sich die Mautgebühren zu sparen, weichen aber schon jetzt viele Lkw-Fahrer über die mautfreien Bundes- und Landestraßen aus. Besonders betroffen ist das Gebiet von Völkermarkt über Brückl bis Treibach-Althofen. Hier weichen die Lkw-Fahrer der Mautgebühr auf der Südautobahn (A2) und der S 37, der Klagenfurter Schnellstraße, aus.

Mautflüchtlinge Lkws Passering Mittlern ARBÖ Fahrverbot

ORF

Immer wieder gefährliche Situationen

Erst letzte Woche kam es auf der engen Landesstraße bei Passering zu einem schweren Unfall – mehr dazu in Schwierige Lkw-Bergung aus der Gurk. Ein Lkw stürzte in die Gurk, die Bergung dauerte Tage. Ein anderer Lkw-Fahrer rammte in Passering mir seinem Schwerfahrzeug eine Mauer, beinahe riss er ein Kind auf einem Fahrrad mit. Auch mussten Lastwagenfahrer auf der engen Krappfeld-Landesstraße mit ihren Lkws auf der engen Straße immer wieder auf die Gehsteige ausweichen.

Mautflüchtlinge Lkws Passering Mittlern ARBÖ Fahrverbot

ORF

Bei einem Lokalaugenschein des ORF streifte ein mit Holz beladener Lkw beinahe eine Tunnelwand zwischen Pölling und Passering. Die Anrainer sprechen von rund 200 Lkws, die täglich durch die enge Ortsdurchfahrt fahren würden. Anrainer Gerald Seiler spricht von „hochgefährlichen Situationen“: „Die Lkws fahren oft um Haaresbreite bei Kindern vorbei. Niemand tut etwas dagegen, das ist Realitätsverweigerung.“

Auch ARBÖ fordert Fahrverbot

Nach den Anrainern fordert nun auch der Autofahrerklub ARBÖ ein Fahrverbot für Schwerfahrzeuge. Ausgenommen sei natürlich der Zubringerverkehr in die Ortschaften, sagt Thomas Jank vom ARBÖ. Jank: „Wo ein Wille, da ein Weg. Warum hier noch nicht gehandelt wurde, ist uns ein Rätsel.“ Denkbar sei neben einem Fahrverbot auch eine 30-km/h-Beschränkung.

Auch im Unterkärntner Ort Mittlern kämpft eine Bürgerinitiative für eine Umfahrung, denn auch dort gibt es täglich zahlreiche Mautflüchtlinge. Eine andere Initiative möchte ein Fahrverbot für Schwerfahrzeuge, die nicht die örtliche Wirtschaft beliefern. Zu laut ist es beiden Initiativen.

Bisher Absage vom Land

Das Land Kärnten erteilte bislang Forderungen nach einem Fahrverbot für Schwerfahrzeuge, die nicht die örtliche Wirtschaft beliefern, eine Absage. In Mittlern und Passering sei die Belastung durch die Mautflüchtlinge nicht so groß, hieß es. Allerdings versichert Straßenbaureferent Gerhard Köfer (TS) gegenüber dem ORF, sich der Probleme anzunehmen und nach Lösungen zu suchen.

Links: