FPÖ kämpft an mehreren Fronten

Die FPÖ Kärnten kämpft derzeit an mehreren Fronten: In Klagenfurt tritt der FPÖ-Vize mit einer eigenen Liste bei den Gemeinderatswahlen an. Der Gurker Bürgermeister wurde aus der Partei ausgeschlossen und auch in Rosegg und Poggersdorf gibt es Ärger.

Fünf Monate vor der Gemeinderatswahl wurde bekannt, dass in Klagenfurt Vizebürgermeister Albert Gunzer am 1. März mit einer eigenen Bürgerliste gegen den amtierenden Bürgermeister Christian Scheider antreten wird - mehr dazu in Klagenfurter FPÖ einigt sich. Am 17. Oktober scheidet Gunzer aus seinen Funktionen in der Stadt aus. Der Gurker Bürgermeister Siegfried Kampl wurde aus der FPÖ ausgeschlossen, tritt aber mit Unterstützung der freiheitlichen Ortspartei am 1. März an. Grund sind Aussagen über den Nationalsozialismus - mehr dazu in Kampl wehrt sich gegen Parteiausschluss.

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Das Gespräch führte Birgit Rumpf-Pukelsheim

FP-Gemeinderätin wechselt zu Grünen

In Rosegg tritt eine bisher freiheitliche Gemeinderätin im März für die Grünen an, in Poggersdorf trat die gesamte FPÖ-Gemeinderatsfraktion aus der Partei aus. Dass das Anzeichen für eine Parteispaltung sind, dementierte FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz im Gespräch mit dem ORF Kärnten. Es sei „üblich“, dass vor den Wahlen Bewegung drin sei, so Leyroutz. Er räumte aber ein, dass es derzeit eine „Sonderentwicklung“ gebe, denn bei den letzten Landtagswahlen habe sich viel geändert. In Klagenfurt gab es einen Vizebürgermeister, der selbst erster sein wollte, der mit Parteistrukturen nicht umgehen könne und für den das eigene Fortkommen wichtiger gewesen sei, als das Formulieren von Zielen, so Leyroutz.

Gegen Ausschluss Kampls

Was Poggersdorf betreffe, sagte Leyroutz, sie die Sache nicht so, wie in den Medien dargestellt. Er habe mit den Mandataren gesprochen. Es stimme, dass sie aus der Partei ausgetreten seien, doch das sei bereits einige Jahre her, so Leyroutz. „Sie haben nicht vor, mit einer eigenen Liste anzutreten.“ Leyroutz war gegen den Ausschluss des Gurker Bürgermeisters Kampl und stellte sich damit gegen Parteichef Christian Ragger: „Ich stelle mich nicht gegen den Parteichef, sondern bewerte die Situation anders. Beim Herrn Kampl ist es so, dass er mittlerweile eine ganz klare Stellungnahme abgegeben hat. Mit einem langjährigen Mitglied sollte man vorher reden und die Positionen abwägen.“ Er hoffe, dass es hier noch eine Lösung geben.

„Keine Kluft zwischen Ragger und mir“

Auf die Frage, ob der Kurs der FPÖ unter Ragger noch stimme, sagte Leyroutz: „Der inhaltliche Kurs stimmt natürlich zu 100 Prozent.“ Leyroutz sagte, es gebe keine Kluft zwischen Ragger und ihm. Man habe die Aufgabenbereiche gut aufgeteilt und ergänze einander „sehr gut“. Die bisherigen Vorkommnisse in Kärnten bewertete Leyroutz als eine „normale Strukturbereinigung“. Es geht darum, die Themen vernünftig aufzubereiten, dann werden diese Strukturprobleme in den Hintergrund treten, meine Leyroutz.