Handy-App für Bergretter in Entwicklung

Die Bergrettung wird ihre Leute im Einsatz in Zukunft via Satellit überwachen. Eine Handy-App namens Geos macht es möglich. Ein Bergretter kann damit z.B. bei einer Suchaktion punktgenaue Angaben machen. Jeder Schritt wird dokumentiert.

An der Kärntner Variante der App wird derzeit von Alfred Wieser und Gert Pader getüftelt. Mit Geos sollen ab Jänner alle Einsätze nachvollziehbar sein und jedes Bergrettungsmitglied - natürlich mit dessen Einverständnis - mehr oder weniger in Echtzeit geortet werden können. Das Ganze beginnt mit der Information, welcher Bergretter wo einsatzbereit ist. Gert Pader: „Man sieht via App, dass es einen Einsatz in Seeboden gibt. Sobald man sich anmeldet, ist man beim Einsatz dabei.“ Mittels Geos werden die Informationen dann an die Einsatzzentrale weitergeleitet.

Bergretter GPS Überwachung

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Metergenaue Suchraster

Die Handys sammeln über GPS-Informationen zu ihrem Standort und schicken diese über das Handynetz weiter - ideal bei Suchaktionen, weil auf diese Weise nichts übersehen wird. Die Einsatzleitung kann fast metergenau auf einer Landkarte mitverfolgen, wo die einzelnen Bergretter unterwegs sind. Pader: „Man kann von der Einsatzzentrale aus Suchstreifen oder Suchgebiete vorgeben, die einzelnen Bergrettern zugeordnet werden können. Derjenige sieht das dann auf seiner Applikation am Smartphone und weiß, wohin er gehen sollte."

Bergretter GPS Überwachung

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Andererseits könne die Einsatzzentrale durch das Live-Tracking sehen, wo sich der Bergretter bewege. Findee der Bergretter vor Ort etwas, könne er den Fundpunkt zurückmelden bzw. Fotos machen, die in der Einsatzzentrale verwendet werden können, so Pader.

Handy als Informationsschnittstelle

Von der Einsatzzentrale aus können auch Infos an die Handys geschickt werden - immer vorausgesetzt, es gibt Empfang. Wenn nicht, werden die Daten gespeichert und verschickt, wenn wieder eine Verbindung zum Internet besteht. Der Unterschied zum Tiroler System: In Kärnten gibt es keine Digitalfunkgeräte - deswegen werden Handys verwendet. Pader: „Die Einsatzzentralen in Tirol befinden sich meistens in der Ortsstelle, wo es auch einen vernünftigen Internetempfang gibt. In Kärnten ist die Philosophie etwas anders, es gibt vorgeschobene Einsatzzentralen, wo der Handyempfang nicht garantiert ist – das ist eigentlich der Hauptunterschied.“

Ab Jänner im Praxistest

Einige Probleme seien noch zu lösen, so der Bergretter. Da die ständige Verwendung eines Handys viel Strom braucht, muss jeder Bergretter im Einsatz einen Zusatz-Akku mitnehmen, um Energie für mindestens einen Tag zu haben. Die Handys sollten außerdem wasserfest sein. Die Arbeit in der Praxis beginnt im Jänner.