Mehrere Betrugsfälle im Rotlichtmilieu

Aus dem Kärntner Rotlichtmilieu werden immer mehr Betrugsfälle bekannt, seit einigen Wochen ermittelt das Landeskriminalamt. Kunden, vor allem Pensionisten, sollen von Prostituierten durch Privatkredite betrogen worden sein, die bisher bekannte Schadenssumme liegt bei 300.000 Euro.

Die Prostituierten appellierten an das Mitleid der Männer und lockten ihnen so hohe Geldsummen heraus, berichten die „Kleine Zeitung“ und die „Kronen Zeitung“ am Dienstag. Das Geld erbaten sie etwa für angeblich dringende Operationen in ihrer Verwandtschaft, für die Versorgung ihrer Kinder oder die Finanzierung eines Studiums.

Diese Privatkredite wurden nie zurückgezahlt, die meisten Prostituierten sollen mit dem Geld untergetaucht sein. Die Schadenssumme liegt bei den angezeigten Fällen bei 300.000 Euro, die Dunkelziffer wird wesentlich höher geschätzt. Immer öfter sind einsame Pensionisten unter den Opfern, die den Weg ins Bordell vor allem antreten, um eine Zuhörerin und Gesellschaft zu finden, warnen die Kriminalisten. Das älteste Betrugsopfer ist 80 Jahre alt, ihm wurden kürzlich 50.000 Euro herausgelockt.

Kooperation mit rumänischen Ermittlern

Beauftragt mit den Ermittlungen ist die Gruppe „Rotlicht, Menschenhandel, Schlepperei“. Ermittelt wird auch, ob es sich um eine professionelle Betrugsmasche handelt und zum Teil Zuhälter mitverdienen. 90 Prozent der Prostituierten, die Kunden um Privatkredite baten, stammen aus Rumänien. Die Kärntner Polizei arbeitet deswegen eng mit rumänischen Sonderermittlern zusammen.

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