Brustkrebs: Impfstudie gibt Hoffnung
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Allein in Kärnten werden jährlich bis zu 400 Frauen mit der lebensverändernden Diagnose konfrontiert. Zehn Prozent aller Mammakarzinome treten familiär gehäuft auf, wiederum die Hälfte davon sind auf Mutationen in den Erbanlagen zurückzuführen. Die Sterberate ist allerdings in den letzten Jahren von der Hälfte auf ein Drittel gesunken. Je früher ein Karzinom entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Eine frühzeitige Diagnose kann gerade beim Mammakarzinom lebensrettend sein.
Impfstudie in Auswertung
Hoffnung für Betroffene verspricht auch die Entwicklung eines neuen Impfstoffes, der die Chemotherapie verbessern soll. Beauftragt mit der Studie zur Immuntherapie bei der Behandlung von Brustkrebs ist die ABCSG, die Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group. Österreichweit gibt es 400 Probandinnen dafür, darunter 30 Kärntnerinnen. In Kärnten durchgeführt wurde die Impfstudie in der Frauenarzt-Praxis von Victor Wette in St. Veit.
An der Oberfläche der Tumorzellen befinde sich ein Eiweißkörper, gegen diesen werde geimpft, sagt er: „Der Körper entwickelt dadurch Antikörper gegen die Tumorzelle selbst und verstärkt damit die Wirkung der Chemotherapie.“ Die letzte Patienten wurde am 11. September geimpft, momentan werden die Ergebnisse der Studie ausgewertet. Erste Ergebnissen waren bis Ende des Jahres angekündigt worden.
Brustamputation nur noch sehr selten
Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit werden jährlich bis zu 150 Brustkrebsoperationen durchgeführt. Noch vor 100 Jahren wurde jede von Krebs befallene Brust amputiert, heute kann in 80 bis 90 Prozent der Fälle brusterhaltend operiert werden. Dass eine Brust vollkommen abgenommen werden muss, sei heute eher die Ausnahme, sagt Jörg Tschmelitsch, Leiter des soeben international ausgezeichneten und re-zertifizierten Brustzentrums in St. Veit: „Mit Teilentfernungen der Brust kann das gleiche Ergebnis erzielt werden. Auch mit der Strahlentherapie kann der Tumor verkleinert werden.“
Generell gilt: Ein gesunder Lebenswandel und sportliche Betätigung tragen wesentlich zur Risikominimierung bei. Ab dem 18. Lebensjahr sollten Frauen einmal im Jahr zur Vorsorge gehen.
Links:
- ABCSG-Studie
- Kritik an Mammographie-„Einladung“ (kaernten.ORF.at, 6.4.2014)
- Einladung zu Mammographie an 63.000 Frauen (kaernten.ORF.at, 6.1.2014)