Von der Bäuerin zur Unternehmerin

Die Rolle der Frau am Bauernhof hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr gewandelt. Immer häufiger sind sie moderne Unternehmerinnen. 27 Prozent sind in Kärnten ihr eigener Chef - wenn auch oft nur im Nebenerwerb.

Viele Kärntner Bäuerinnen sind heute Betriebsführerinnen, 27 Prozent sind ihr eigener Chef, partnerschaftlich bewirtschaften 15 Prozent der Bäuerinnen ihren Hof. Früher fehlte es den Bäuerinnen an der rechtlichen Absicherung. Die Folge: Minimale Pensionen für eine körperlich anstrengende Arbeit.

Ein wichtiger Schritt hin zur Selbständigkeit und zur Absicherung im Alter war die Schaffung einer eigenen Pensionsversicherung für hauptberuflich tätige Bäuerinnen. Wie viel Sozialversicherung gezahlt werden muss, hängt vom Einheitswert des Hofes ab und wie viel durch Zusatzvermarktung, wie Ab-Hof-Verkäufe, eingenommen wird. Von den 18.174 Land- und Forstbetrieben in Kärnten werden 92 Prozent als Familienbetrieb geführt, 65 Prozent der Betriebe werden allerdings nur mehr im Nebenerwerb geführt.

Landwirtschaft schafft Arbeitsplätze

Durch Hofarbeit, Kinderbetreuung und mitunter einen zweiten Job seien die Bäuerin natürlich mehrfach belastet, sagte ihre Vertreterin, Sabine Sternig anlässlich der Bäuerinnen-Aktionstage der Landwirtschaftskammer. Mit ihrer Arbeit würden die Kärntner Bäuerinnen und Bauern aber auch außerhalb ihres eigenen Betriebes Arbeitsplätze sichern, betonte Sternig. Jeder Arbeitsplatz am Bauernhof sichere drei Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich, etwa bei Molkereien oder den Maschinenherstellern.

Die Bauern seien ein wichtiger Faktor für den Erhalt von Familie und Kulturlandschaft, sagte auch Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler. Gerade was die Kinderbetreuung betrifft, hätten Bäuerinnen ohne Nebenerwerb große Vorteile, meint er. Während es im Durchschnitt in Österreich pro Familie 1,3 Kinder gebe, seien es auf den Bauernhöfen noch 2,5 Kinder. Dass Nebenerwerbsbauern das Arbeitslosgengeld gestrichen werden soll, betrifft natürlich auch die Bäuerinnen. Hier herrsche nach wie vor große Unsicherheit, kritisierte der Landwirtschaftskammer-Präsident.

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