Fischer wollen Otter abschießen lassen

Im Görtschitztal ist eine Diskussion um die Jagd auf den Fischotter entbrannt. Der Fischereirevierausschuss fordert den Abschuss der geschützten Otter, weil sie den Bestand der Görtschitztaler Urforellen gefährden. Dazu ist aber eine Ausnahmegenehmigung nötig.

In der Steiermark und in Oberösterreich gibt es seit Jahren Probleme. Auch in Kärnten fressen Fischotter immer wieder Fische aus Zuchtanlagen. Auch in Gewässern wie im Lölling oder im Mosinzgraben gibt es Spuren. In Hinterberg bei Klein St. Paul sah ein Jäger sogar eines der scheuen Tiere. Es bestehe akute Gefahr für den Genpool der Görtschitztaler Urforelle, schrieb der Revirausschuss an das Amt der Kärntenr Landesregierung.

Fischotter Verbreitung

Bernd Settnik dpa/lbn

Ausnahmegenehmigung für Bejagung

Ein Otter frisst bis zu drei Kilogramm Fisch pro Tag. Es müssten innerhalb kürzester Zeit Maßnahmen ergriffen werden, so der Ausschuss: Die eingeschränkte Entnahme, der Fang oder der Otter-Abschuss mit dem Gewehr. Da der Otter nicht bejagt werden darf, ist eine Ausnahmegenehmigung notwendig. Zuvor ist eine genauer Prüfung nötig. Daher wird sich Jagdreferent Christian Ragger (FPÖ) am Mittwochnachmittag vor Ort die Situation anschauen. Danach ist der Naturschutz am Zug. Ist die Fischpopulation wirklich in Gefahr, können zum Beispiel Zäune die Räuber stoppen.

Schwierige Jagd auf nachtaktives Tier

Denn auch die Jagd nach den Tieren ist schwierig, sie sind nachtaktiv, scheu, und der Eingang ihres Baus liegt meist unter Wasser. Lebendfallen sind die sicherste Lösung, aber es stellt sich die Frage, wohin mit den gefangenen Tieren? Es gebe ein Monitoring, sagte Harald Tschabuschnig von der Abteilung Naturschutz im Land Kärnten. In den kommenden Wochen würde es neue Zahlen geben, wie gefährlich der Otter sei, was er anrichte und wie viele es gebe, so Tschabuschnig.

Dann muss die Behörde entscheiden wie es weitergeht, und ob Otter zum Abschuss freigegeben werden. Gert Gradnitzer, Obmann des Landesfischereiverbandes, sagte, er sehe das Otter-Problem kärntenweit derzeit als nicht besonders groß. In Fällen wie im Görtschitztal, wo eine seltene Fischart gefährdet sei, sei das etwas anderes.

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