„Supersommer“ 2013 machte Bauern zu schaffen

Die Abhängigkeit der Landwirte vom Wetter spiegelt sich im „Grünen Bericht“ wider, der am Dienstag präsentiert wurde. Nach der langen Dürreperiode im Sommer 2013 sank das Einkommen der Bauern in Kärnten um rund acht Prozent. Dennoch wurde viel investiert.

Im vergangenen Sommer regnete es in Kärnten wochenlang nicht. Dazu kamen Temperaturen jenseits der 30 Grad, was zu massiven Ernteausfällen in der Landwirtschaft führte. Die Maisernte fiel in manchen Gebieten im Vorjahr komplett aus. 32 Millionen Euro betrug der Schaden. Trotz aller Hilfszahlungen von Bund und Land wirkte sich das auf die Einkommenssituation der Kärntner Bauern aus. Agrareferent Christian Benger (ÖVP): „Wenn wir den Dreijahresvergleich hernehmen, waren die Einbußen sogar minus 15 Prozent. Hauptverantwortlich waren einerseits massive Dürre, niedrige Erzeugerpreise beim Getreide, gleichzeitig steigender Aufwand bei Futtermitteln.“ Es gab aber auch gestiegene Erzeugerpreise bei der Milch und höhere Erträge in der Forstwirtschaft. Das konnte das Schlimmste verhindern, so Benger.

Hohe Investitionen

Trotzdem investierten die Bauern im vergangenen Jahr deutlich mehr. Laut Benger flossen über 108 Mio. Euro in die Modernisierung von Wirtschaftsgebäuden, über 157 Mio. Euro in Maschinen und Geräte. Das sei ein Plus von 93 Mio. gegenüber 2912. Umgerechnet auf einen Betrieb sind das knapp 30.000 Euro. Finanziert wurden diese Investitionen mit jenem Geld, das die Landwirte in guten Ertragsjahren ansparten, so Benger.

„Ohne Förderung kein Bestand“

18.174 bäuerliche Betriebe gibt es derzeit in Kärnten. Ein Drittel wird im Vollerwerb geführt, zwei Drittel im Nebenerwerb. Die Zahl der Nebenerwebsbetriebe steigt jährlich weiter. Denn ohne zusäztliches Einkommen und Förderungen sind die Kärntner Bauner nicht konkurrenzfähig, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler. In dieser Vielfalt habe die Landwirtschaft keinen Bestand, wenn es keine Ausgleichszahlungen gebe. Vor allem im Berggebiet sei die Bewirtschaftung sonst gar nicht mehr möglich, so Mößler. Gerade die anstehenden Neuerungen auf EU-Ebene, wie das Ende der Milchquoten und die neue Bio-Richtlinie würden für große Unsicherheit unter den Bauern sorgen, sagt Mößler.