Ärzte-Nachtbereitschaft gesichert

Bei Verhandlungen mit Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ), der Ärztekammer und der Gebietskrankenkasse konnte am Montag eine Einigung über die Nachtbereitschaft der Hausärzten erzielt werden. Die Ärzte hatten angedroht, ihre Bereitschaftsdienste mit 1. Oktober einzustellen.

Ärztemangel und eine Pensionierungswelle bei den Hausärzten waren der Grund, warum die Ärzte den Dienst - in bisheriger Form - nicht mehr aufrecht erhalten wollten oder konnten. Das neue Modell sieht nun größere Versorgungssprengel vor. Dadurch würden die einzelnen Hausärzte nicht mehr so oft Nachtdienste leisten müssen. Das ist im Wesentlichen das Ergebnis der letzten Verhandlungsrunde, die bis Montagabend angedauert hatte.

Telefonisch ständig erreichbar

Mit 36 statt bisher 45 wird es weniger Ärzte in dem Dienst geben, dafür soll ein Telefonarzt ständig erreichbar sein und medizinische Beratung leisten. Erst, wenn der Telefonarzt nicht mehr helfen kann, wird der Bereitschaft habende Arzt alarmiert, sagte Ärztekammerpräsident Josef Huber. Es werde für den hausärztlichen Bereitschaftsdienst nur noch eine Nummer geben, so Huber, die Nummer 141. Zunächst werde ein Mitarbeiter der Leitstelle den Notruf annehmen und dann das Gespräch an den Telefonarzt weiterleiten. Dieser kläre die Details und entscheidet, ob er den Fall dem Kollegen im Sprengel zur Visite weiterleitet, so Huber. Das neue System werde voraussichtlich Anfang 2015 in Kraft treten. Bis dahin werde man das alte System, so gut es gehe, fortsetzen.

Der Bereitschaftsdienst wird auch für Wahlärzte und Krankenhausärzte geöffnet. Außerdem wird die Dienstpauschale von 188 auf 195 Euro leicht erhöht. Die Ärzte sollen künftig ihre gefahrenen Kilometer mit der Gebietskrankenkasse abrechnen können. Bisher gab es nur eine Pauschale. Die neue Regelung soll am 1. Jänner 2015 in Kraft treten.

Kritik von FPÖ-Ragger

Kärntens FPÖ-Obmann Christian Ragger kritisiert die Neuregelung des Ärztenotdienstes. Damit werde versucht, die Gebietskrankenkasse auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten zu sanieren, sagte er. Der FPÖ-Obmann lehnt auch den Telefondoktor und Ferndiagnosen ab.

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