Regen: Kleinere Muren nicht ausgeschlossen

Die Zentralanstalt für Meteorologie hat eine Wetterwarnung für große Teile Österreichs herausgegeben. In Kärnten sollten die Regenmengen begrenzt ausfallen. Muren und kleinräumige Überschwemmungen sind aber nicht ganz auszuschließen.

Den meisten ist der Regen jetzt schon zu viel des Guten. Im August gab es fast um 50 Prozent mehr Niederschlag als üblich. Auch der September verlief bisher ähnlich nass. Laut dem Meteorologen Gerhard Hohenwarter müsse man in Kärnten bis einschließlich Samstag noch mit Regen rechnen. Die problematischen Mengen, wie sie für den Osten Österreichs erwartet werden, sollten in Kärnten aber die Ausnahme bleiben.

Laut Hohenwarter werde der Schwerpunkt in Kärnten entlang der Grenze zur Steiermark, aber auch im Südosten liegen. Einiges an Regen dürften demnach die Karawanken und die Koralm abbekommen. Dort seien Regenmengen von 70 bis 90 Liter je Quadratmeter durchaus vorstellbar. Im restlichen Kärnten werden dagegen nur 30 bis 50 Millimeter Niederschlag erwartet. Besonders der Westen, also das Möll- und Lesachtal bleibe voraussichtlich verschont.

Böden sind bereits aufgeweicht

Die Böden sind vom Niederschlag der vergangenen Wochen schon aufgeweicht und können nur noch wenig Wasser aufnehmen. Es sei nicht auszuschließen, dass der eine oder andere bereits instabile Hang durch weiteren Feuchteeintrag ins Rutschen kommen könnte, jedoch solle es an den größeren Bächen und Flüssen vorerst zu keinen Problemen kommen, so der Meteorologe.

Kleinräumige Überschwemmungen möglich

Johannes Moser vom Hydrografischen Dienst Kärntens bestätigt, dass größere Überschwemmungen aus jetziger Sicht nicht zu erwarten seien. Jedoch könne es an der Gurk, der Glan, Vellach oder Lavant zu einjährlichen Hochwässern und damit zu kleinräumigen Überschwemmungen kommen.

Wörthersee: Beträchtlich erhöhter Wasserstand

An den Kärntner Seen gibt es durchwegs schon erhöhte Wasserstände. Am Wörthersee liegt der Pegel beispielsweise 19 Zentimeter über dem Durchschnitt. Am Donnerstagnachmittag trat bereits die Sattnitz bei Ebenthal über die Ufer und einige Keller mussten ausgepumpt werden.

Steigt der Wasserspiegel noch um einige Zentimeter an, könnte das in Klagenfurt zu weiteren Problemen mit nassen Kellern führen, so die Erfahrung des Hydrografischen Dienstes. Außerdem seien die Grundwasserstände fast in ganz Kärnten schon sehr hoch. Von Situationen wie vergangenen Februar in Waidmannsdorf, Viktring und anderen Stadtteilen Klagenfurts sei man aber noch weit entfernt.

Sonnige Aussichten

Ab Sonntag gebe es wieder sonnige Aussichten. Gerhard Hohenwarter dazu: „Ab Sonntag sollten die Niederschläge dann in ganz Kärnten vorbei sein. Die Sonne wird sich aber voraussichtlich noch durch eine Hochnebeldecke kämpfen müssen. Zum Wochenbeginn kündigt sich dann doch recht freundliches Wetter an. Temperaturen um die 20 Grad können wir da aus heutiger Sicht erwarten. Auch die Niederschlagsneigung ist dann für einige Tage einmal deutlich geringer als in den letzten Tagen und Wochen. Es sieht nicht ganz so schlecht aus.“