Harley-Treffen: Menschenhändler im Visier

Bei der European Bike Week am Faaker See sind laut Polizei bisher 13 potenzielle Opfer von Menschenhändlern identifiziert worden. Die Bike Week lockt jedes Jahr auch Sexarbeiterinnen an, daher wird verstärkt kontrolliert.

Insgesamt überprüften die Ermittler des Kärntner Landeskriminalamtes (LKA), des LKA NÖ sowie des Bundeskriminalamtes (BK) 31 Lokale und acht Wohnungen beziehungsweise Herbergen, teilten Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle Menschenhandel im BK, und Gottlieb Türk, Leiter des LKA Kärnten, der APA mit. Dabei waren auch zwei Polizisten aus Rumänien und ein Experte der europäischen Polizeibehörde Europol sowie Rumänisch-Dolmetscher, da der Großteil der Prostituierten aus Rumänien kam. Die Kontrollen wurden in der Nacht auf Freitag durchgeführt.

Netzwerk organisierter Kriminalität

„Die Betroffenen waren sehr überrascht, dass sie in ihrer Muttersprache angesprochen wurden“, erklärte Türk. Mithilfe des Experten von Europol habe man festgestellt, dass einige der Frauen, anders als angegeben, schon in anderen europäischen Ländern angetroffen wurden. Dies ist laut Türk ein Indiz dafür, dass ein Netzwerk der Organisierten Kriminalität hier aktiv ist. Behauptet wurde in den Gesprächen mit den Polizisten mehrfach, dass die Frauen erstmals und erst vor zwei Wochen nach Österreich gekommen seien.

Nicht alle Frauen arbeiten freiwillig

Neben den potenziellen Opfern identifizierten die Polizisten auch 14 Kontaktpersonen aus ihrem Umfeld, wobei die Experten vermuteten, dass es sich um Zuhälter handeln könnte. Zu ihnen gibt es in Rumänien weitere Ermittlungen. Der Kärntner LKA-Leiter hob die Beteiligung speziell ausgebildeter Beamtinnen sowie der Dolmetscher hervor, was Vertrauen bei den Frauen schuf. Eine der Sexarbeiterinnen habe sich im Nachhinein noch an die Ermittler gewandt und gesagt, das einige ihrer Kolleginnen nicht freiwillig hier seien oder zumindest unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hergelockt wurden. Türk und Tatzgern kündigten an, dass weitere derartige Aktionen in Österreich folgen sollen. Überprüft wurde auch die Einhaltung der Bordell-Bewilligungsrichtlinien. Dabei gab es laut Tatzgern keine einzige Beanstandung.

Harleys um rund 150.000 Euro gestohlen

Das Harley-Treffen lockt auch Diebe an. Ein Motorrad wurde zwischen Mittwochnachmittag und Donnerstagvormittag gestohlen. Das Bike war vor einem Campingplatz in Faak am See abgestellt. Es ist von der Marke HPU/GCP, HURRICANE TC und gehört einem 42 Jahre alten Schweizer. Bei dem Motorrad handelt es sich um ein sogenanntes Custombike. Das Motorrad ist schwarz und besitzt ein gelb-oranges Flammenmuster. Drei weitere Bikes wurden am Donnerstagabend in Faak gestohlen. Geschädigte sind zwei Italiener und ein Schweizer. Insgesamt wurden damit während der Bike-Week schon sechs Motorräder gestohlen. Der Schaden beträgt insgesamt schon 150.000 Euro.

Am Donnerstag wurden Besucher des Harley-Treffens auch auf dem Campingplatz bestohlen. Aus unversperrten Zelten wurden Bargeld und Sonnenbrillen gestohlen. Während der Diebstähle schliefen die Bewohner in den Zelten.

Polizei: Weniger Radaranzeigen

Wie die Polizei am Freitag mitteilte wird heuer verstärkt kontrolliert, dennoch gingen die Radarstrafen um ein Drittel zurück, verglichen zum Vorjahr. Auch bei Führerscheinabnahmen und Alkovortests gab es um ein Drittel weniger Beanstandungen.

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