Mölltalfonds schwemmt Geld in die Kassen

Das geplante Hotelprojekt am Mölltaler Gletscher sorgt seit Wochen für hitzige Diskussion, vor allem, weil das Mölltal auch als wirtschaftlich schwache Randregion gilt. Dabei gibt es eine Geldreserve: Den Mölltalfonds, in dem 55 Millionen Euro veranlagt sind und von dem 19 Gemeinden profitieren.

Bezahlt wurde der Mölltalfonds vor sieben Jahren zum größten Teil von Verbund und der Kelag als Abgeltung für die Wassernutzung. Knapp zehn Millionen Euro an Zinserträgen wurden bisher ausgezahlt und in Projekte in den Mölltaler Gemeinden investiert. Jeder Gemeinde stehen seither jährlich rund 100.000 Euro aus den Zinserträgen zur Verfügung. Ein Beirat, in dem vor allem die Bürgermeister vertreten sind, entscheidet über die Projekte.

Mit dem Geld haben die Kommunen vor allem in Infrastruktur investiert, wie das die Fonds-Richtlinien vorsehen. Straßen wurden saniert, touristische Leitsysteme und Klettersteige errichtet, Veranstaltungssäle gebaut oder ganze Sport- und Freizeitanlagen geschaffen - wie in Großkirchheim. Finanziert werde nur, was im öffentlichen Interesse sei, so Peter Suntinger, Bürgermeister von Großkirchheim (FPÖ): "Es wird nicht in private Einzelunternehmen investiert, warum nicht: weil die Begehrlichkeiten so groß sind, dass damit auch die Übersicht für die Gemeinden und die öffentliche Hand nicht mehr gewährleistet wäre und vor allem müsste man dann Beteiligungen eingehen, was man nicht will.“

Projekte sichern Arbeitsplätze

Dennoch seien diese Projekte auch für den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region wichtig, argumentieren die Bürgermeister wie Günther Novak, er ist Gemeindevorstand von Mallnitz (SPÖ): „Wir sind ausschließlich vom Tourismus abhängig, Landwirtschaft ist natürlich auch da. In der Vergangenheit haben wir noch im Bahnbereich 200 Mitarbeiter gehabt, die sind jetzt alle weg. Deshalb haben wir auch 20 Prozent an Bevölkerung verloren. So gesehen wird alles Geld, das zur Verfügung steht – und das ist ja eben dieses Geld, wir sind ja eine Abgangsgemeinde – für zukünftige und innovative Projekte investiert.“

Niedrige Zinsen könnten Erträge halbieren

Für heuer und die nächsten Jahre könnte der Mölltalfonds wegen der niedrigen Zinsen aber weniger Geld abwerfen, der Ertrag könnte sich halbieren, fürchten die Bürgermeister. Die Millionen sollen nun neu veranlagt werden. Josef Schachner, Bürgermeister von Heiligenblut (ÖVP): „Wir müssen uns der künftigen Situation anpassen, es wird nicht so sein, dass im Mölltal Milch und Honig fließen. Man bekommt fast keine Zinsen aber wir werden uns bemühen, das beste Ergebnis zu erreichen.“ Investiert werden sollen weiterhin nur die Zinserträge des Mölltalfonds, sind sich die Bürgermeister einig. Das Kernkapital bleibe tabu.

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