Cobra-Kommando stürmt falsche Wohnung
Eigentlich wollten die Spezialeinsatzkräfte die Nachbarwohnung stürmen. Es stellte sich aber schnell heraus, dass der Angestellte nichts mit den Drogengeschäften der nebenan wohnenden drei Männer zu tun hatte. Als anschließend deren Unterkunft durchsucht wurde, fanden die Polizisten auch, was sie gesucht hatten: Kokain, Cannabis, viel Bargeld und einige Mobiltelefone. Das Trio - drei Asylwerber aus Liberia, Kamerun und Nigeria - wurde angezeigt, zwei der Männer wurden festgenommen.
Klare Erklärung und Schadenersatz
„Irrtum ist ein bisschen hart gegriffen“, erklärte Josef Knoflach, Leiter des EKO Cobra Süd, den Zwischenfall. Man hätte ja nicht ausschließen können, dass auch in der Nebenwohnung Drogengeschäfte stattfänden. Konkrete Hinweise darauf habe es aber nicht gegeben, und die richterliche Freigabe für die Hausdurchsuchung bezog sich nur auf die Wohnung der drei Asylwerber.
Die Einsatzkräfte hätten im Hausgang kein Licht eingeschaltet, um die Verdächtigen nicht zu warnen. Die Türnummerierung sei undeutlich gewesen und die Ramme habe man nur benutzt, weil innen der Schlüssel steckte und der von der Polizei mitgebrachte Schlüssel somit nicht sperrte, so Knoflach. „Die Entschädigungsformulare wurden ausgehändigt.“ Der Angestellte bekommt den Schaden an seiner Wohnungstür ersetzt.