Umstrittene Wohnanlage in Treffen fix

Eine Wohnanlage hinter der Volksschule in Treffen wird fix gebaut. Eine Bürgerinitiative wollte die Gemeindewiese erhalten und fürchtet um die Sicherheit der Schulkinder. Dienstagabend wurde ein Verkehrsgutachten präsentiert, das keine Gefährdung sieht.

Der 8.000 Quadratmeter große Gemeindegrund hinter der Volksschule wird an die Genossenschaft „Meine Heimat“ verkauft und eine dreistöckige Wohnanlage mit 18 Wohneinheiten entstehen. Die Bürgerinitiative kritisiert, dass die Zufahrt direkt zwischen Feuerwehrgebäude und Volksschule ohne bestehenden Gehsteig für die Kinder erfolgen würde. Außerdem wurde gefordert, die Gemeindewiese als Veranstaltungs- und Begegnungsort unbebaut zu erhalten - mehr dazu in Treffen: Bürgerinitiative gegen Wohnprojekt (kaernten.ORF.at; 16.4.2014).

Gutachter: Keine Gefährdung der Kinder

Die Gemeinde gab ein Verkehrsgutachten unter Einbindung von Feuerwehr, Bundesstraßenverwaltung, Bezirkshauptmannschaft und Volksschule in Auftrag, das am Dienstagabend im Gemeinderat präsentiert wurde. Demnach sei die Zufahrt mit 5,5 Meter breit genug, nur der Einfahrtstrichter von der Bundesstraße her werde verbreitert. Zur Schule gebe es als Alternative auch zwei Fußwege, so Bürgermeister Klaus Glanznig (SPÖ). Die Kinder werden laut diesem Gutachten durch die Zufahrt zum Wohnhaus nicht gefährdet, sagte Glanznig.

Wohnbauprojekt Meine Heimat Treffen Proteste

ORF

Auf dieser Wiese wird gebaut. Rechts der Schulparkplatz, im Hintergrund das Kinderheim.

Bürgerinitiative „enttäuscht“

Carina Musil von der Bürgerinitiative sagte am Mittwoch, sie sei enttäuscht, dass die Bedenken der Bürger nicht ernster genommen worden seien. Man habe die rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft, werde aber darauf achten, dass während des Baus alle Richtlinien eingehalten werden. Man will sich auch noch mit Vorschlägen zur Verkehrssicherheit einbringen, so Musil. Es sei schade um die Wiese, man hätte sich einen Park für die Treffner Bürger gewünscht.

Fördergelder des Landes reserviert

Am Mittwoch werde der Vertrag für den Bau mit der Genossenschaft unterschrieben, bis Dezember soll es einen Einreichplan geben. Die Fördergelder des Landes für den Bau seien reserviert. Werden sie nicht abgeholt, könnte die Gemeinde erst 2017 wieder ansuchen und damit erst 2019 leistbare Wohnungen gebaut werden.

Von der Bürgerinitiative vorgeschlagene andere Grundstücke für den Bau seien durch das Land Kärnten geprüft und aus verschiedenen Gründen verworfen worden, sagte Glanznig. Er betonte, dass er die Bedenken sehr ernst genommen und Fachleute zu Rate gezogen habe. Doch wenn man jetzt nicht baue, seien die Fördergelder verloren, außerdem drohen Schadenersatzforderungen der Genossenschaft, die bereits Vorarbeiten geleistet habe. Er müsse den gültigen Gemeinderatsbeschluss für den Bau umsetzen, so Glanznig. (Petra Haas/kaernten.ORF.at)