AMS hilft bei Unternehmensgründung

Jeder dritte Selbstständige kommt vom Arbeitsmarktservice (AMS). Dort gibt es ein Gründerprogramm, das Arbeitssuchenden hilft, ihr eigener Chef zu werden. Insgesamt werden jährlich in Kärnten 2.000 Unternehmen gegründet.

Sieben Monate lang war Dagmar Kandutsch aus Klagenfurt ohne Job, ehe sie auf das Unternehmensgründungsprogramm des AMS stieß. Seit drei Wochen betreibt die 50-Jährige nun als Ein-Frau-Betrieb ihr eigenes Geschäft am Alten Platz in Klagenfurt. Dort fertigt und verkauft sie Hausschuhe aus Mölltaler Wolle. „Ich bin eine, die es gewohnt ist, selbstständig zu arbeiten und zu denken. Organisation und Teamarbeit ist einfach meines. Deshalb habe ich mir gedacht, ich verbinde alle Fähigkeiten mit einem Produkt und mache ein Geschäft auf.“

Das Service des AMS könne sie jedem weiterempfehlen. „Diese Leute haben mir so viel Know-how im wirtschaftlichen Bereich gegeben. Mein Produkt habe ich zwar selbst getestet, aber sie haben mir so viel Mut gemacht und mich bei meiner Idee unterstützt – das brauchst du in dieser Phase“.

AMS zahlt zwei Monate die Sozialversicherung

Bis zu sechs Monate dauert die Gründer-Schulung des Arbeitsmarktservice. Die ersten zwei Monate nach der Gründung übernimmt das AMS die Sozialversicherungskosten für den Jung-Unternehmer. Allein im vergangenen Jahr hat das AMS 1,2 Millionen Euro für das Unternehmensgründungsprogramm aufgewendet. AMS-Chef Franz Zewell: „Rund 1.200 Personen pro Jahr interessieren sich dafür, selbstständig zu werden. Rund die Hälfte kommt tatsächlich in dieses Unternehmensgründungsprogramm, 90 Prozent davon bleiben als Unternehmer am Arbeitsmarkt.“

73 Prozent nach fünf Jahren noch am Markt

Nach fünf Jahren würden 73 Prozent der aus der Arbeitslosigkeit heraus gegründeten Unternehmen noch immer am Markt bestehen, so Zewell über die Erfolgsquote des Gründerprogramms. 90 Prozent jener Gründer, die vom Arbeitsmarktservice kommen, gründen wie Hausschuh-Erzeugerin Dagmar Kandutsch, ein Ein-Personen-Unternehmen.

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