Trodt-Limpl für Umgestaltung des BZÖ

Johanna Trodt-Limpl vom BZÖ ist die erste Kandidatin bei den heurigen ORF Kärnten Sommergesprächen. Sie sagte im Interview mit Chefredakteur Bernhard Bieche, sie könne sich eine Umbenennung des BZÖ vorstellen, ebenso Allianzen mit anderen Gruppierungen.

Das BZÖ ist nicht nur die kleinste Partei im Kärntner Landtag, die Partei ist auch in keinem anderen Landtag vertreten und hat bei den letzten Wahlen den Einzug in den Nationalrat nicht mehr geschafft. Trotzdem bleibt Parteichefin Johanna Trodt-Limpl dem BZÖ treu: „Ich bin Sachpolitikerin und möchte etwas weiterbringen und bewegen. Das Programm des BZÖ ist das, was meiner Einstellung entspricht. Daher bleibe ich auch dieser Einstellung treu.“

Johanna Trodt-Limpl

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Neuausrichtung für Trodt-Limpl unausweichlich

Derzeit verfügt das Landes-BZÖ über rund 1.000 Mitglieder, während es auf Bundesebene um die 7.000 Mitglieder sind. Dass das von Jörg Haider als Wahlplattform gegründete BZÖ nach dessen Tod zerfallen ist, liege an den Fehlern, die seine Nachfolger gemacht haben. Konkrete Namen wollte Trodt-Limpl keine nennen: „Die Entwicklung und den Lauf der Zeit haben wir alle übersehen und starr an Gegebenheiten festgehalten, die eigentlich nicht mehr der Wunsch der Basis waren.“

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Das ausführliche „Sommergespräch“ mit Johanna Trodt-Limpl finden Sie unter Parteispitzen zu Gast bei Sommergesprächen.

Die Partei müsse sich neu orientieren, dabei sei man noch in der Entwicklungsphase. Man verstehe sich als Partei rechts der Mitte. Um in Zukunft wieder mehr Wähler ansprechen zu können werde man Allianzen eingehen müssen, sagte Trodt-Limpl. Sie denke dabei an eine Allianz mit einer Partei, die sich ebenfalls rechts der Mitte befinde. Vorstellbar sei auch die Zusammenarbeit mit einer neuen Bürgerbewegung. Durch die vielen Wahlschlappen der letzten Zeit sei das BZÖ ramponiert. So sei es etwa ein Fehler gewesen, nicht mit dem Team Stronach zusammenzugehen.

Bieche Trodt Limpl Sommergespräch

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Chefredakteur Bernhard Bieche mit Johanna Trodt-Limpl]

Trodt-Limpl will für die Zukunft auch eine Änderung des Parteinamens nicht ausschließen: „Mir würde sehr gut eine ‚Allianz für Kärnten‘ oder ‚Allianz für Österreich‘ gefallen oder ‚Bürgerbeteiligung‘ oder ‚Bürgerpartei‘. Man müsste da Ideen finden. Es ist alles offen.“ Ebenso offen sei, ob sie weiterhin Parteichefin bleibt und die Partei in die nächsten Wahlen führen wird.

Suche nach Spitzenkandidat für Klagenfurt läuft

Bei den Gemeinderatswahlen am 1. März 2015 werde das BZÖ antreten, sicherlich nicht in allen 132 Kärntner Gemeinden, aber zumindest in den Bezirksstädten und in Klagenfurt. Hier laufe allerdings noch die Suche nach einem Spitzenkandidaten. „Wir haben etliche interessante Personen im Auge, aber wenn es soweit ist, werden Sie es als erstes Erfahren“, sagte Johanna Trodt Limpl im Gespräch mit Chefredakteur Bernhard Bieche.

Thematisch sei eine Abschaffung der „sozialen Hängematte“ für ihre Partei wichtig. Viel eher sollen Sozialhilfeempfänger „Hilfe zur Selbsthelfe“ erhalten, um wieder im Job Fuß fassen zu können. Es sollen strengere Maßstäbe gelten, wenn etwa jemand mehrere Jobangebote ablehne, die er erhalte, kündigte Trodt-Limpl an.

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