Margaritzenspeicher Grundablass geöffnet

Der Margaritzenspeicher im Glocknermassiv kann kein Wasser mehr aufnehmen, daher wurde am Mittwoch laut Verbund der Grundablass geöffnet. Die Bürgermeister ärgern sich, weil sie nicht informiert wurden und fürchten Hochwasser in der Möll.

Der Großkirchheimer Bürgermeister Peter Suntinger (FPÖ) zeigte sich am Mittwochnachmittag besorgt: „Die Möll steigt enorm, wir wissen nicht, ob wir nicht noch Hochwasser bekommen.“ Ihn störe besonders, dass die „braune Suppe“ einfach die Möll hinunterrinne und keiner die Gemeinden verständige, dass der Speicher abgelassen werde.

Verbund: Weiteres Speichervolumen benötigt

Wolfgang Syrowatka vom Verbund sagte, man habe schon am Mittwochvormittag die Gemeinde Heiligenblut, die Bezirkshauptmannschaft Spittal und auch die Polizei informiert. Wegen der starken, anhaltenden Regenfälle habe man den Grundablass kontrolliert geöffnet. Man brauche weiteres Speichervolumen, so Syrowatka: „Parallel dazu pumpen wir 20.000 Liter pro Sekunde nach Salzburg hinüber und entlasten zusätzlich den Margaritzenspeicher.“ Schäden an der Möll seien nicht zu erwarten.

Margaritzenspeicher Glockner Stausee

ORF

Der Grundablass ist eine Sicherheitseinrichtung am Fuß der Sperre. Wenn dieser kontrollierte Ablass nicht ausreichen sollte, würde der Grundablass geschlossen und Wasser über den Hochwasserüberfall geführt, so der Verbund auf seiner Homepage. Dies sei mit dem Überlauf eines Waschbeckens vergleichbar.

Auch Draukraftwerke werden abgesenkt

Wie der Verbund mitteilte, wird auch entlang der Drau Hochwasser befürchtet. Daher senkt man die Stauräume der Draukraftwerke ab. Betroffen sind die Stauräume Edling, Feistritz und Rosegg, um rund 2,5 Meter abgesenkt werden. Die ansonsten ferngesteuerten Kraftwerke werden außerdem mit Personal besetzt, damit man nötigenfalls eingreifen könne, so der Verbund.