Große Ernteeinbußen beim Honig

Kärntens Imker müssen 2014 Ernteeinbußen bis zu über 75 Prozent hinnehmen. Schuld daran sei der viele Regen im Juli. Preissteigerungen seien dennoch nicht automatisch zu erwarten, heißt es von der Imker-Vereinigung.

Nach mehreren sehr guten Erntejahren werden 2014 im Durchschnitt nur zehn Kilogramm Honig pro Bienenvolk erwartet, hieß es in einer Aussendung für das Honigfest in Hermagor. Vereinzelt klagen Imker im Gailtal über noch größere Einbußen. Hannes Rauscher, einer der Organisatoren des Honigfestes, erntete statt 35 Kilogramm pro Bienenvolk nur fünf Kilogramm im aktuellen Jahr.

Bienen mussten gefüttert werden

Auch der Landesobmann der Imker, Meinhard Schöffmann, bestätigte die schwache Honigernte: „Wir haben unterschiedliche Einbußen. Das Minus reicht von vielleicht zehn, bis zu über 75 Prozent.“ Laut Schöffmann war es erforderlich sehr viele Bienenvölker zu füttern, weil die Blüten zu wenig Nektar und Pollen brachten.

Bienen vor Bienenstock

ORF

Regen spülte Honigtau von Bäumen

Die größte Honigmenge wird in Kärnten aber aus dem Waldhonig gewonnen. Schuld an der Missernte sei der viele Regen im Juli, der den Honigtau von den Bäumen gespült habe, sagt Schöffmann: „Wenn man zum Beispiel das Auto unter einem Laubbaum oder unter einem Nadelbaum geparkt hat, dann sind oftmals auf der Windschutzscheibe und auf dem Dach feine Tröpfchen zu erkennen. Das ist nicht Harz, sondern das ist Honigtau, der manchmal von den Blättern abtropft“, so Schöffmann. Als Erzeuger von jenem Produkt dienen die Baumläuse, oder auch Rachniden, die aus den Säften des Baumes zehren und Zucker, den sie nicht brauchen, auf den Nadeln und Blättern der Bäume zurücklassen. Dies wird von den Bienen aufgenommen und gesammelt.

Bei Schlechtwetter werde der Honigtau dann von den Blättern gewaschen und auch Bienen fliegen deutlich weniger, vor allem in höher gelegenen Regionen, in denen es kalt ist, erklärt er. Dennoch hofft Schöffmann, den Preis von elf bis zwölf Euro für den Kärntner Bienenhonig trotz schwacher Ernte halten zu können.