Schutzhunde gegen Wolf, Bär & Co

Die Rückkehr von Bär, Luchs und Wolf in unsere Wäldern macht den heimischen Bauern Sorgen, immer wieder werden Schafe oder Ziegen gerissen. Im Nationalpark Hohe Tauern läuft derzeit ein Pilotprojekt mit Schutzhunden, die die Nutztiere bewachen.

In den Hohen Tauern und auch in Slowenien bewachen die ausgebildeten Schutzhunde Schafherden. In Kärnten sind es derzeit vier Schäfermischlinge, die seit Pfingsten im Dorfertal am Fuße des Großglockners rund 1.200 Schafe bewachen. Die Herden gehören 16 Bauern aus Kärnten und Osttirol. Das Pilotprojekt ist auf drei Jahre angelegt und wird von Bund und Ländern unterstützt. Bei Erfolg könnte es auch auf anderen Almen Schule machen. Langfristiges Ziel des Pilotprojektes ist, ein Zusammenleben von Nutzieren und den so genannten Beutegreifern zu ermöglichen.

Die Herde wird zum Rudel

Der Verein Herdenschutz holte die vier Kärntner Schutzhunde aus Italien. Dort werden die großen, weißen Hunde seit jeher für die Arbeit mit Schafherden eingesetzt werden. Wichtig sei es nun, die Schutzhunde gut in die Herde zu integrieren, sagt Johann Georg Höllbacher, Obmann des Vereins und Leiter des Pilotprojektes: „Wenn die Hunde die Schafherde als ihr Rudel akzeptieren, werden sie die Herde immer beschützen.“ Bereits jetzt halten sich die Hunde permanent unter den Schafen auf und bewachen sie stets wachsam. Michael Schwarzl begleitet die Schafe gemeinsam mit einem zweiten Hirten und betreut die Schutzhunde. „Auch wenn die Hunde noch jung sind, wir sind auf einem guten Weg“, meint er.

Hütehunde halten Herde zusammen

Das Beschützen der Tiere funktioniert nur, wenn die Schafe als Herde kompakt zusammen gehalten werden - bei 1.200 Tieren kein leichtes Unterfangen für die Hirten. Deswegen stellte der Hütehundeverein Österreich den Männern Bordercollies als Hütehunde zur Seite. Sie treiben die Tiere immer wieder zusammen.

Viele Schafe müssen sich allerdings erst an die bellenden Vierbeiner gewöhnt werden. Erich Steiner ist Obmann des Hütehundevereins Österreich und trainiert die Hunde. Wichtig sei, dass sich Schafe und Hunde mit der Zeit akzeptieren. Und das funktioniere schon ganz gut. Aber auch die Hirten müssen im Umgang mit ihren vierbeinigen Gehilfen geschult werden. Schnelle Kommandos zum richtigen Zeitpunkt sind dabei entscheidend.

Link:

Bär wilderte im Gitschtal (kaernten.ORF.at; 1.8.2014)