Shared Space: Stolpersteine für Blinde

Seit drei Monaten teilen sich in Velden Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger beim „Shared Space“ die Verkehrsflächen. Der Blindenverband schlägt nun Alarm: Für Blinde und Sehbehinderte wird Velden teils zum Spießrutenlauf. Die Gemeinde verspricht Nachbesserungen.

Der „Shared Space“, so heißt die seit Mai neue Straßengestaltung in Velden, soll eine Begegnungszone sein. Für sehbehinderte Menschen sei die neue Verkehrsregelung allerdings nicht immer einfach, sagt Werner Pruckner vom Blinden- und Sehbehinderten-Verband. Pruckner ist beinahe blind und im Alltag auf einen Stock angewiesen.

Shared Space Blinde Sehbehinderte

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Ein Leitsystem soll Blinde und Sehbehinderte durch Velden führen.

Am Straßenrand des „Shared Space“ plante Pruckner gemeinsam mit der Gemeinde ein Blindenleitsystem, das 50.000 Euro kostete. Ein Lokaleigenschein zeigte allerdings, dass es für Blinde und Sehbehinderte in Velden – im wahrsten Sinne des Wortes - noch einige Stolpersteine gibt. Zu viele Dinge stünden am Leitsystem für Blinde und würden so zur Gefahr, sagt Pruckner.

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Pfosten und parkende Autos werden zur „Stolperfalle“.

Kein Leitsystem zur Straßenüberquerung

Neben den baulichen Problembereichen sind es vor allem parkende Autos, die am Leitsystem zum Hindernis werden. Außerdem seien die Gehwege teils zu wenig von den Fahrbahnen der Autos abgetrennt, meint Pruckner. Auch fehle bislang ein Leitsystem, dass den Blinden die Überquerung einer Straße Richtung See ermögliche.

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Am Straßenrand endet das Leitsystem.

Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Helmut Steiner (SPÖ), Vertreter von Gemeinde, Land und Wirtschaft machten sich am Mittwoch gemeinsam mit Pruckner ein Bild der Lage. Die Gemeinde zeigte sich dabei kompromissbereit. Vor allem das Überqueren der Straßen soll für Sehbehinderte verbessert werden, so Steiner. „Shared Space“ sei eben noch ein Pilotprojekt in Beobachtungsphase.

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